Mad Max – toller Reboot oder Lizenz-Ausschlachtung

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Als Warner Brothers das neue Mad Max Spiel der Avalanche Studios (Just Cause – Serie) auf der E3 zum ersten Mal zeigte, waren viele Kollegen, so auch ich, sehr skeptisch. Die besten Zeiten der Mad Max-Saga sind immerhin schon lange vorbei und es drängte sich der Verdacht auf, dass Warner nur am schnellen Geld interessiert ist.
Wir konnten jetzt die ersten Spielszenen für euch spielen und sagen euch, warum das Spiel besser werden könnte, als zunächst angenommen.

 

 

Für die jüngeren Leser muss man die Welt von Mad Max wahrscheinlich erst erklären. In einer dystopischen Zukunft ist Benzin der wertvollste Rohstoff geworden. Viele Menschen haben sich zurückentwickelt und fristen ein psychisch gestörtes Dasein. Jeder in der Welt von Mad Max ist auf die ein oder andere Weise verrückt und selbst der Protagonist ist nicht frei von Ecken und Kanten.
Der gezeigte Spielabschnitt spielte im Mad Max-typischen Wüstensand. Max soll für seinen befreundeten Mechaniker Jeet ein spezielles Fahrzeug besorgen. Dafür verspricht Jeet sich mal das Auto von Max anzusehen und dieses zu verbessern. Max Auto spielt, Franchise-typisch, eine extrem wichtige Rolle. Die komplette Karre kann umgebaut und aufgemotzt werden. Dabei hat jedes Autoteil, sowohl Vor- als auch Nachteile. Ein zu starker Motor erschwert zum Beispiel das Fahrverhalten des Autos, eine schwere Ramme an der Stoßstange lässt es insgesamt schwerer und damit langsamer werden. Doch auch Max selbst wird über den Verlauf der Story mehr Fähigkeiten erlernen und sich so stetig verbessern.

Ein Großteil der Spielwelt von Mad Max lässt sich zerstören.

Das Auto, dass Jeet haben will, ist schnell gefunden, wird allerdings von einem ganzen Lager von Wilden bewacht. Wie Max das hochmotorisierte Fahrzeug entwendet bleibt aber dem Spieler überlassen. Wir suchen mit dem Scharfschützengewehr erst einmal die Dächer ab und entledigen uns zweier Feinde. Ein weiterer Wachposten steht auf einem Turm. Wir fahren mit Max´ Auto an die Basis des Metallgerüsts, lassen Jeet eine Art Enterhaken in das Gestänge schießen und setzen mit voller Kraft zurück. Ein Rohr löst sich aus dem Aufbau und der ganze Turm bricht physikalisch korrekt in sich zusammen. Ein Großteil der Spielwelt von Mad Max lässt sich zerstören. Spätestens jetzt hätten wir erwartet, dass das ganze Lager aufgeschreckt ist und uns von allen Seiten aus beharkt. Die degenerierten Wilden rühren sich aber nicht vom Fleck. Das hätten wir uns anders gewünscht.
Wir steigen aus und versuchen uns in Nahkampf. Munition ist grundsätzlich knapp und wir hoffen, so ein paar der wertvollen Kugeln zu sparen.

Schon bei der gefühlt kleinsten Berührung zerbröselt es die Feinde und zerbröseln ist hier wortwörtlich zu nehmen.

Die ersten Gegner bekommen gleich ein paar heftige Schläge verpasst. Max kann ziemlich rabiat sein und bricht in Finishing-Moves gerne auch mal ein Genick oder tritt auf am Boden liegende Gegner  ein. Der Gewaltgrad passt aber zum Mad Max Universum und ist verdammt gut inszeniert. Nach einer Hand voll weiteren Gegnern ist der Weg zur 12 Zylinder-Höllenmaschiene frei. Einziges Problem bleibt nur noch der Weg zurück zu Jeets eingefallenem Leuchtturm. Auf dem Weg stoßen immer wieder Gegner in Autos zu uns vor. Feuer spritzt aus den Auspuffrohren während sie im Affenzahn über die Dünen springen. Zeit für Max´s Schrotflinte. Mit gezielten Schüssen auf Tank oder Reifen lassen sich die Fahrzeuge gut in Schach halten. Mindestens ebenso effektiv ist allerdings das Rammen. Schon bei der gefühlt kleinsten Berührung zerbröselt es die Feinde und „zerbröseln“ ist hier wortwörtlich zu nehmen.

Quelle: Avalance

Die Next-Gen Grafik ist schön, aber weit davon entfernt in der ersten Liga mit Ryse und Ubisofts The Devision zu spielen.

Nach erfolgreichem Abschluss der Mission verbessern wir Max´ Auto und starten in die nächste Mission. Wieder fahren wir durch die trostlos aussehende Landschaft. Noch wirkt diese kurze Passage ein wenig leer und unspektakulär. Hier muss Avalanche noch nachbessern.
Irgendwann erscheint ein Lager. Mit Vollgas brechen wir durch das Tor und sind schneller verschwunden, als die zurückgebildeten Wilden überhaupt „Max“ sagen können. Der Bildschirm wird weiß und die Demo ist vorbei.
Optisch haben die Avalanche Studios die Atmosphäre der ursprünglichen Filme sehr gut eingefangen. Die Next-Gen Grafik ist schön, aber weit davon entfernt in der ersten Liga mit Ryse und Ubisofts The Devision zu spielen.

Mad Max Fans sollten das Spiel definitiv im Auge behalten.

Das Spiel befindet sich noch in einem sehr frühen Zustand, doch das Aufrüstsystem und die Schlägereien machen schon jetzt Spaß. Auch die Physikengine könnte zum echten Steckenpferd werden. Ich mochte auch die Red Faction-Spiele immer, obwohl diese neben der Zerstörung nur wenig bieten. Sollte Avalanche es aber schaffen eine würdige Geschichte zu erzählen und die Welt mit Leben zu füllen könnte Mad Max zum kleinen Überraschungshit werden. Mad Max Fans sollten das Spiel definitiv im Auge behalten.

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