Call of Duty: Ghosts – Optisch Pfui, spielerisch bekannt

 

Ghosts auf der Gamescom!

Ghosts auf der Gamescom!

Call of Duty gehört seit Jahren zu den beliebtesten und meist verkauften Spielen weltweit. Gleich zwei komplette Entwicklerteams arbeiten an der Reihe und sorgen dafür, dass jedes Jahr ein neues Spiel erscheint.
Mit Call of Duty: Ghosts sind in diesem Jahr wieder die Jungs und Mädels von Infinity Ward an der Reihe, die die Shooter-Serie erfunden haben.
Wir haben gleich mehrere Runden im Multiplayer verbringen können und sagen euch, wie die Call of Duty-Reihe den Sprung in die Next-Gen geschafft hat. Selbst am, diesmal zugegeben überfüllten, Fachbesucher- und Pressetag musste man bei Activision Zeit mitbringen, wenn man den neusten Teil der Erfolgsserie spielen wollte. Am Stand selbst zeigte man in einer einstündigen Session vier Videos, von denen drei allerdings nur bekannte Trailer waren. Ziemlich langweilig also. Fotos und Videos waren nicht erlaubt, ansonsten hätte ich heute noch ein lustiges Video gedreht.
Danach ging es dann endlich in den „Gamingpit“. Ich hatte das Vergnügen an einer Xbox One zu sitzen, wobei ich mir fast sicher war, dass statt der neuen Microsoft-Konsole ein PC unter dem Tisch die Rechenleistung aufbrachte. Xbox-Exklusive Features wie die Impuls-Trigger funktionierten auch nicht, was meinen Verdacht nur erhärtet. Fotos oder Videos waren natürlich nicht erlaubt. 

Eines vorab. Call of Duty: Ghosts sieht erbärmlich aus. Klar, es ist das hübscheste Call of Duty aller Zeiten, aber Infinity Ward scheint vergessen zu haben, dass die neuen Konsolen ungleich stärker sind als die Alten. Call of Duty war zwar nie ein Grafikbrett, aber dass ein Next-Gen Titel schlechter aussieht, als Spiele wie Battlefield 3 oder  The Last of Us auf der Playstation 3 ist, wie bereits gesagt, erbärmlich. Die Texturen sind, vergleicht man sie mit anderen Next-Gen Titeln matschig. Die komplette Beleuchtung wird fahl und die Effekte wirken flach. Nein, technisch ist der neuste Teil eine herbe Enttäuschung.
Doch wie ist das Gameplay?
Wenn die Grafik nicht umwerfend ist, dann muss Infinity Ward wenigstens am Gameplay gearbeitet haben. Immerhin hatte das riesige Team zwei Jahre Zeit.  Nun ja, das Gameplay ist wie immer. Schnell, hektisch und kurzweilig.Die gezeigte Map war Call of Duty-typisch verwinkelt und relativ klein. Mir hat sie aber grundsätzlich gefallen, da die Map nirgends Plätze für Camper bereit hielt. In Multiplayer-Partien kann es zudem passieren, dass sich in der Entfernungt etwas ereignet, dass den Look der Map ändert. In meinem Fall war es eine nukleare Explosion, deren pilzartige Wolke in der Ferne zu erahnen war. Warum diese Explosion nur in einer von zwei Runden ausgelöst wurde, beziehungsweise was diese Explosion ausgelöst hat, das konnte oder wollte man mir am Activision Stand aber nicht sagen.

Für das neue Call of Duty wurde wieder ein riesiger Messestand gebaut!

Für das neue Call of Duty wurde wieder ein riesiger Messestand gebaut!

Weitere Neuerungen gibt es bei den Bewegungsanimationen. Der Spieler kann nun, wie in Battlefield 3, über Gegenstände hinwegspringen, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren und man kann sich aus dem Laufen, wie in Warface oder Crysis 3, in die Hocke werfen und so noch einige Meter weit schlittern. Natürlich gibt es wieder neue Waffen und man kann seinen Soldaten nun auch optisch stark individualisieren. Hierfür muss man allerdings erst Gegenstände kaufen, die man mit der Ingame-Währung bezahlt. Diese Währung erhält man nach jedem Spiel und für besondere Aktionen. Interessant war das Squad-System. Jeder Spieler kann bis zu 10 Soldaten erstellen. Mit diesen kann er dann gegnerische Squads herausfordern. Die künstliche Intelligenz springt dabei anstelle von menschlichen Gegnern und Mitspielern ein. Wie gut das funktioniert bleibt aber abzuwarten. Ich bin eher skeptisch, wie Infinity Ward die KI an die Fähigkeiten des Spielers individuell anpassen will. 
Insgesamt ist Ghosts also ein Call of Duty, wie man es kennt. Infinity Ward hat ganz treu dem Motto „never change a running system.“ nur sehr behutsam an der Serie verändert. In den Matches selbst lassen sich die Veränderungen kaum bemerken. Das Körpergefühl ist besser und an bestimmten Punkten auf der Map gibt es auch zerstörbare Gebäudeteile. Warum ein so großes Entwicklerstudio aber zwei Jahre dafür braucht ist mir schleierhaft. Mal abgesehen davon, dass der technische Teil von Ghosts schon an Unverschämtheit grenzt, gibt es für Besitzer von Black Ops 2 kaum einen Kaufgrund. Ich war schwer enttäuscht von der Präsentation und war damit nicht alleine. Meine Mitspieler im Team haben nach dem Anspielen alle frustriert angekündigt ihre Vorbestellung zu streichen.

Für einen Sprung in eine neue Konsolengeneration war Infinity Wards Trippelschrittchen namens „Ghosts“ nicht groß genug.

 

2 Gedanken zu „Call of Duty: Ghosts – Optisch Pfui, spielerisch bekannt

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