Titanfall – Der Call of Duty Killer

 

Ein 6 Meter hocher Titan vor dem Titanfall-Stand

Ein 6 Meter hocher Titan vor dem Titanfall-Stand

Die Call of Duty Serie wird mittlerweile zehn Jahre alt und mit der neuste Teil der Serie, Ghosts, steht schon in den Startlöchern. Nach Zerwürfnissen mit dem Publisher Activision Blizzard haben die Erfinder des Ur-Call of Duty die Firma allerdings verlassen und zeigen nun bei der Konkurrenz von EA erstmals ihr Xbox One exklusives Werk mit dem Namen „Titanfall“.
Wir haben es gespielt und sagen euch, warum es Call of Duty in fast allen Belangen schlägt.

 

 

Dabei sollte gleich zu Anfang Eines klargestellt werden. „Titanfall“ ist nicht einfach eine Kopie der erfolgreichen Shooterserie von Activision Blizzard. So bietet das Spiel von Respawn Entertainment zum Beispiel keine Solo-Kampagne. „Titanfall“ ist Online-Multiplayer, nur Online-Multiplayer. Dadurch fallen die für Call of Duty-typischen Skriptsequenzen natürlich weg. Wir haben mehrere Runden 6 gegen 6, gespielt, doch die Größe der Karten und die Verschwiegenheit der Entwickler zur maximalen Spieleranzahl lassen uns auf Matches mit bis zu 16 Spielern hoffen.
Trotz des klaren Fokus auf einen Online-Multiplayer versucht „Titanfall“ durch eine Multiplayer-Kampagne zumindest eine Rahmenhandlung zu stricken.
In dieser Rahmenhandlung bekriegen sich die Privatarmee eine Konzerns (IMC) und die Aufständischen der Kolonie-Planeten (M-COR) um Rohstoffe. Vor jeder Runde wird dem Spieler dann auch eine kleine Zwischensequenz in der Spielgrafik geboten, die erklärt, warum wir jetzt auf die gegnerische Fraktion treffen und warum wir diese besiegen müssen. Unabhängig von der am Anfang gezeigten Sequenz laufen die Matches grundsätzlich aber immer gleich aus. Hier könnte man ein wenig Kritik an „Titanfall“ ausüben, doch was danach kommt gleicht jegliche Kritik wieder aus.

Jeder, der schon einmal einen neueren Teil der Call of Duty Serie gespielt hat wird sich sofort mit dem Gameplay und auch Gunplay anfreunden können.

Jeder, der schon einmal einen neueren Teil der Call of Duty Serie gespielt hat, wird sich sofort mit dem Gameplay und auch Gunplay anfreunden können. Die Bewegungen der Soldaten und das Verhalten der Waffen sind sehr ähnlich zur Activision Blizzard-Serie. Auch die Möglichkeit die spielbaren Klassen mit den eigenen Lieblingswummen auszustatten ist bereits aus Call of Duty bekannt. Nach dem Spielstart saß ich allerdings zuerst ein wenig verwundert vor dem Bildschirm. Es rannten viel mehr virtuelle Kämpfer über den Bildschirm, als überhaupt Menschen in unserer Vorführung anwesend waren. Die KI erstellt diese Soldaten selbständig als Kanonenfutter. Viel mehr sind die KI-Begleiter dann auch nicht, da sie deutlich schwächer spielen, als die menschliche Konkurrenz. Dafür gibt ein Abschuss eines computergesteuerten Soldaten auch nur 50 Punkte, der Abschuss eines menschlichen Widersachers aber satte 500.

Mit den Parcours-Bewegungen kann man auch gegen einen Titan im Kampf bestehen. Quelle:Titanfall.com

Jederzeit könnte ein Gegner zum Fenster herein springen oder einfach aus unseren Feuer entkommen.

Das Spielgefühl ist dabei sehr hektisch. Dauernd springt einem ein Gegner vor die Flinte und ist meistens genauso schnell auch wieder verschwunden. Das liegt am neuen Sprungsystem in Titanfall. Der Spieler kann nämlich wie ein Parcours-Läufer an Wänden entlanglaufen und auch von Wand zu Wand springen um an höher gelegene Punkte zu kommen. Verstärkt wird dieses Spielprinzip zusätzlich durch kleine Düsen auf dem Rücken der Spieler, die durch ein erneutes Drücken der Sprungtaste einen nochmals ein wenig höher springen lassen. Insgesamt fühlt sich das Spiel dadurch ungeheuer dynamisch an. Jederzeit könnte ein Gegner zum Fenster herein springen oder einfach aus unserem Feuer entkommen. Die Schießereien erreichen dadurch eine unfassbare Spannung.

Überraschend ist, wie agil die riesigen Kolosse sind.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Spiels sind die namensgebenden Titans. Diese können die Spieler nach Ablauf eines Timers wortwörtlich vom Himmel fallen lassen. Durch diese rund sechs Meter großen Kampfroboter verändert sich das Spiel dann schlagartig. Die Mechs hören auf Befehl und beschützen den Spieler oder können ganze Bereiche beschützen. Viel interessanter ist es aber, wenn man selbst einen der Titans steuert. Mit einer schönen Animation befördert der Roboter den Spieler ins Innere. Überraschend ist, wie agil die riesigen Kolosse sind. Wenn man sich auf dem Schlachtfeld plötzlich einem dieser Titans gegenübersieht und dieser gerade zum Sprint ansetzt, ist der erste Gedanke nur, so schnell wie möglich zu entkommen. Neben der massiven Feuerkraft können einen diese Metallkolosse auch einfach überrennen. Dennoch sind die Titans nicht übermächtig. Jeder Spieler, unabhängig von der Klasse, trägt immer eine Anti-Titan-Waffe mit sich herum, die mit den Metallbergen kurzen Prozess machen. Der beste Schutz, den die normalen Soldaten jedoch haben, ist ihre Schnelligkeit und gerade von oben sind die Titans anfällig. Schafft man es zum Beispiel direkt auf dem Kopf eines dieser Giganten zu landen, kann man ihn innerhalb weniger Sekunden komplett zerstören. Als Pilot bleibt einem dann nur noch der Schleudersitz, den man möglichst schnell auslösen sollte. Dieser katapultiert einen meterweit in den Himmel.

Die KI schickt zusätzliche Soldaten in jedes Match. Quelle: Titanfall.com

Nach Beendigung einer Runde sollte man den Controller oder die Maus aber auf keinen Fall einfach vor Ärger in die Ecke pfeffern.

Eine Zerstörung eines Titans lässt dann auch schnell gewaltige Mengen an Erfahrungspunkten auf unser Konto regnen und uns im Level aufsteigen. Welche Verbesserungen man sich daraus erhoffen kann, wissen wir allerdings noch nicht. Dennoch bleibt der eigene Spielstil absolut uns überlassen, denn nicht nur die Soldaten, sondern auch die Titans haben eigene Klassen mit eigenen Fähigkeiten. Sehr cool ist die Fähigkeit gegnerische Kugeln, wie Neo in Matrix, in der Luft aufzuhalten, kurz vor einem schweben zu lassen und dann die Geschosse zurück in Richtung Gegner zu schleudern.
Nach Beendigung einer Runde sollte man den Controller oder die Maus aber auf keinen Fall einfach vor Ärger in die Ecke pfeffern, denn Respawn hat sich noch ein kleines Schmankerl ausgedacht. Das Team, welches die Runde verloren hat muss sich jetzt der eigenen Haut erwehren. Ein Wiedereinstieg in die Runde ist nach dem Ableben nicht mehr erlaubt. Stattdessen müssen die Überlebenden auf ein Dropship warten und dieses dann noch lebendig erreichen. Dies führt zu einer aufregenden Hetzjagd. Schafft man es ins sichere Schiff, spendiert einem das Spiel einen dicken Erfahrungsbonus, der fast vergessen lässt, dass man die letzte Runde verloren hat. Sehr cool.

 

Activision muss unbedingt nachlegen, denn EA bietet ein in jeglicher Hinsicht überlegenes Spiel.

Insgesamt ist auch für mich Titanfall eines der besten Spiele der Messe. Es spielt sich deutlich agiler und frischer als Call of Duty und wirkt dabei dennoch angenehm vertraut. Nach den Runden, die ich jetzt spielen durfte, bin ich sehr zuversichtlich, dass sich Xbox One, Xbox 360 und PC-Spieler auf ein absolutes Actionfest freuen dürfen. Für mich ist Titanfall ein besseres Call of Duty. Activision muss unbedingt nachlegen, denn EA bietet ein in jeglicher Hinsicht überlegenes Spiel. Dass Titanfall technisch absolut klasse ist, sowohl grafisch als auch audiotechnisch spielt dabei eh nur eine Nebenrolle.

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