Auf einer Bank am Rhein, außerhalb des eigentlichen AnimagiC-Geländes habe ich Leslie und Sarah getroffen. Ich saß nichtsahnend auf einer Bank, als sie dort Fotos machen wollten. Die beiden sind die ersten Cosplayer, die eingewilligt haben, dass ich sie hier vorstellen darf und sind somit die Starter bei Cosplay Hautnah zu sein.
Sarah und Leslie kannten sich bereits vor der AnimagiC 2013 und stellen thematisch ähnliche Charaktere da. Diese sind, anders als bei der Mehrheit der Cosplayer, auf der AnimagiC nicht aus einem Anime. Beide Cosplays kommen aus dem Sherlock Holmes Universum. Leslie ist die personifizierte Irene Adler aus der BBC-Erfolgsserie „Sherlock“ und Sarah stellt Holmes Mutter dar, die laut einiger Spekulationen Violet heißen soll. Ich muss mich bei allen Holmes-Fans entschuldigen, aber Violet war mir bis dahin unbekannt.
Wie viele Cosplayer adaptieren die beiden nicht nur das Aussehen, sondern sind durchaus auch in der Lage die Figuren mit dem gesamten Auftreten darzustellen. Das Streitgespräch, welche beide ad hoc auf der Bank am Rhein hielten, war dementsprechend lustig anzuhören.
Die 20 jährige Leslie ist extra aus Datteln angereist und ist zum zweiten Mal als Cosplayerin auf der AnimagiC. Zum Cosplay ist sie durch Freunde gekommen, die sie einfach mal auf eine Convention mitgenommen haben. Laut eigener Aussage war sie damals ziemlich beeindruckt von dem Aufwand, der hinter vielen Kostümen steckt. Für ihr jetziges Cosplay hat sie somit auch zwei ganze Tage an Näharbeiten investiert. Alles, was sie trug war, wie unter Cosplayern üblich, selbst gemacht.
Die neun Jahre ältere Sarah ist schon ein alter Hase in der Cosplay-Szene und entdeckte ihre Leidenschaft im Jahr 2000 auf der New Moon, einer Sailor Moon Convention. Auf der AnimagiC ist sie quasi schon eine Veteranin. Bei ihrem ersten Besuch der Convention fand die AnimagiC noch in Koblenz statt. Da sie aus Bergheim anreist, spart sie seit dem Neustart der AnimagiC in Bonn immer ein paar Kilometer.
Ihr Kostüm hat Sarah selbst umgenäht und hat nach eigener Aussage „etwas länger“ gebraucht.Die Motivation der Beiden zum Cosplay ist interessanterweise sehr ähnlich. Neben der Präsentation der eigens hergestellten Kostüme steht das Treffen von Freunden aus der Szene im Vordergrund.
Das Aufnehmen von Fotos ist somit eines der wichtigsten Dinge, die die beiden Frauen bei diesen Conventions machen wollen.