Windows XP ist offiziell tot – Die große Beliebtheit des Systems wird jetzt zur Gefahr für alle Internetnutzer!

Das Logo von Windows XP. Rechte: Microsoft

Das Logo von Windows XP.
Rechte: Microsoft

 

 

Das bisher beliebteste Betriebssystem der Geschichte ist nun offiziell eingestellt. Um 19:00 Uhr hat Microsoft offiziell die Stecker zu den Update-Servern für Windows XP gezogen. Warum Nutzer unbedingt auf eine neuere Version updaten sollten, wie das günstig geht und warum Rechner mit Windows XP zur Gefahr für alle Nutzer des Internets werden können, haben wir hier mal zusammen getragen.

„Windows eXPerience“. Unter diesem Namen veröffentlichte das Redmonder Unternehmen am 25. Oktober 2001 seine neuste Version des Betriebssystems. Nach anfänglicher Zurückhaltung entwickelte sich XP zum erfolgreichsten Betriebssystems der Geschichte. Der unheimliche Erfolg birgt jedoch jetzt große Probleme.

 

 

Das "Bliss" genannte Bild ist zu einem der Markenzeichen von XP geworden. Rechte: Microsoft.

Das „Bliss“ genannte Bild ist zu einem der Markenzeichen von XP geworden.
Rechte: Microsoft.


Abermillionen Rechner werden noch von XP-befeuert.

 

 

Mehrere Hundertmillionen Rechner wurden innerhalb relativ kurzer Zeit am Anfang des Jahrtausends auf XP umgestellt. Microsoft schaffte es, ein übersichtliches und gleichzeitig farbenfrohes Design zu etablieren. Gleichzeitig basierte das System nun nichtmehr auf dem ursprünglichen MS-DOS, sondern auf der .NET-Framework Grundlage. Maßgeblich für den unfassbaren Erfolg waren aber die vielen Versionen des Systems. Vom Netbook bis zum Firmenserver lieferte Microsoft für jeden Anwender eine spezielle XP-Version ab und schaffte so für viele Anwender die ersten Berührungspunkte mit einem Rechner.
Auch heute noch ist Windows XP, nach Windows 7, das beliebteste Betriebssystem der Welt. Abermillionen PCs, Laptops, Netbooks, Server, Bankautomaten und vieles mehr laufen noch heute auf dem bald 13 Jahre alten Betriebssystem. Und das wird nun zum Problem. Bereits vor mehreren Jahren hat Microsoft angekündigt, dass die Unterstützung des Betriebssystems auslaufen. Dem Konzern kann also in dieser Sache kein Vorwurf gemacht werden.

 

 

Auch viele Geldautomaten laufen noch unter XP. Quelle: digitaltrends.com

Auch viele Geldautomaten laufen noch unter XP.
Quelle: digitaltrends.com


Aktuelle Hardware überfordert XP häufig.

 

Trotzdem laufen noch rund ein Drittel der Rechner auf dem veralteten System und diese sind nun akut gefährdet.
Windows XP ist alt, sogar sehr alt. Die ganze Struktur des Systems ist absolut nicht auf heutige Hardware ausgelegt. So hat XP Probleme mit Festplatten, die mehr als 2 TB speichern können und kann zudem nicht mehr als 3,7 GB an Arbeitsspeicher adressieren. Auch aktuelle Prozessoren können von XP nicht einmal annähernd ausgereizt werden. So löchrig die Hardware-Unterstützung mittlerweile ist, so löchrig ist auch der Schutz gegen Angreifer aus dem Netz.
Zwar hat Microsoft mit regelmäßigen Updates das System noch bis zuletzt immer wieder geflickt, doch dies fällt nun weg. Jeglicher nun existierende Fehler wird also nicht mehr behoben.

 

winxppro

Nun wird XP zur Gefahr für sich und auch alle anderen Nutzer des Internets.

 

In dem Meer aus schädlicher Software und Hackern war Windows XP schon in den letzten Jahren ein sehr beliebtes Ziel. Doch nun, da der Support ausgelaufen ist, wird Windows XP von der großen Zielscheibe zum blinkenden Neon-Ziel, mit der Aufforderung doch bitte zu hacken. Man sollte sich keine Illusionen machen. Wer Windows XP nutzt, kann seine Daten auch praktisch allen zur Verfügung stellen. Wer mit diesem System online einkaufen will oder sein Online-Banking organisieren will, der handelt mit dem heutigen Tag in meinen Augen stark fahrlässig. Es wird spannend sein, was Gerichte hierzu sagen werden, aber wir können uns sehr gut vorstellen, dass Banken eventuelle Entschädigungen bei XP-Nutzern nicht mehr bezahlen wollen und damit auch vor Gericht durch kommen.
Erschwert wird die Tatsache, dass XP unsicher ist zusätzlich noch dadurch, dass auch Windows Vista und Windows 7 und Windows 8 auf der gleichen Grundlage gebaut sind wie Windows XP. Immer wenn ein Patch also für die neueren Systeme kommt, können Hacker diese als Anleitung nehmen, um Windows XP anzugreifen.

 

Wer nicht auf die Kacheloptik von Windows 8 steht sollte sich Windows 7 holen.

Wer nicht auf die Kacheloptik von Windows 8 steht, sollte sich Windows 7 holen.


Ein Upgrade auf beispielsweise Windows 7 ist nicht teuer. 

 

Doch nicht nur für die eigenen Daten und das eigene Geld ist das System ein massives Problem. Kriminelle Organisationen nutzen übernommene Rechner gerne, um besser geschützte Systeme anzugreifen. Die „Bot“ genannten Rechner werden dann in ganze Armeen von Rechnern eingebunden um beispielsweise Unternehmen zu attackieren. Durch die unglaubliche Masse an Geräten, die noch aktiv auf Windows XP laufen, geht somit auch ein erhebliches Risiko für alle Internetnutzer aus.
Wer nun auf ein neueres Betriebssystem wechseln möchte, muss nicht unbedingt einen neuen Rechner kaufen. Das hervorragende Windows 7 startet auch auf Rechnern mit einem 1Ghz Prozessor, 1 GB RAM und 16 GB Festplatte. Diese Anforderungen erfüllt sogar das nur 200€ teure Mobiltelefon RAZRi von Motorola. Wer einen noch schwächeren Rechner nutzt, was wohl meistens Netbooks betreffen dürfte, sollte sich wirklich um ein neueres Modell kümmern.  Eine neue Windows 7-Version ist dabei nicht einmal so teuer wie häufig erwartet. Beim vertrauenswürdigen Online-Händler MMOGA gibt es einen Download-Schlüssel für schon 48€.

 

 

Auch Office 2003 wird ab sofort nicht mehr unterstützt.

Auch Office 2003 wird ab sofort nicht mehr unterstützt.


Wer weiterhin Windows XP nutzt handelt in unseren Augen fahrlässig.

 

 

XP ist also tot. Jeder der mit Technik zu tun hat, muss sich eingestehen, dass dies auch gut so ist. Auch wenn viele sehr nostalgisch auf diese Version von Windows gucken, hat sich die Technik einfach so stark weiterentwickelt, dass der Zahn der Zeit XP einfach extrem gefährlich gemacht hat. Wer das System heute noch nutzt ist in unseren Augen fahrlässig und sollte sich nicht wundern, wenn man dadurch Konsequenzen zu spüren bekommt. Es ist wie ein Fundament, dessen kleine Risse immer nur gestopft wurden. Mittlerweile ist es einfach nur einsturzgefährdet.

 

 

 

 

 

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