SPOILER Review – Star Wars: The Last Jedi

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Achtung!
Diese Review spricht über Details des neuen Star Wars Films.
Wir werden über wichtige Teile der Geschichte schreiben.
Es wird hier keine Rücksicht auf Menschen genommen, die den Film noch nicht gesehen haben und ihn unvoreingenommen sehen wollen.
Alle, die den Film schon gesehen haben sind aber herzlich eingeladen unter dem Artikel mit uns zu diskutieren.

Nochmal für alle:
HIER WIRD GESPOILERT, WER DAS NICHT LESEN WILL SOLLTE ERST DEN FILM SCHAUEN UND DANACH DIESE REVIEW LESEN.

Mit Star Wars: Die letzten Jedi geht die Star Wars Saga endlich weiter. Nach der Episode VII aus dem Jahr 2015 und Rogue One vom letzten Jahr, der nicht zu den Episoden zählt, geht es nun mit der Geschichte um Luke und Leia Skywalker, Rey und Finn weiter. Mit Ryan Johnson stammt der Film nun aus einer neuen Hand und genau das merkt man dem Film auch an.
Wir erklären euch hier, was wir an dem Film mochten und was nicht.

Nochmal für alle. Wir werden im Anschluss über Details der Handlung sprechen. Wer diese Details noch nicht weiß und auch nicht wissen möchte, sollte nicht weiterlesen.

Für Fans des Star Wars Universums, wie ich es einer bin, sind die Filme immer ein besonders schwieriges Feld. So sind die Filme immer ein Fest für das eigene Nerdtum und treiben die Geschichte, gleichzeitig sind die Erwartungen meist so hoch, dass der Film dem kaum gerecht werden kann.
Mir ging es genau so.
Ich bin insgesamt ein wenig unzufrieden aus dem Kino gegangen und fange deshalb auch mit den Elementen an, die mir an dem zweieinhalb Stunden Epos nicht gefallen haben.

 

Was mir nicht gefällt
Beim Verlassen des Kinos war ich tatsächlich ein wenig traurig.
Der Tod meines Idols, Luke Skywalker, ist für mich, als Star Wars Fan ein emotionaler Moment. So klar es mir war, dass Luke wohl im Verlauf der neuen Trilogie das Zeitliche segnet, so unzufrieden war ich mit der Umsetzung. Nachdem der Held der originalen Trilogie in Episode VII praktisch nicht vor kam und auch in Episode VIII mehr eine Nebenfigur war, lässt Johnson meinen Helden sterben.
Sein letzter Kampf war dabei kein großer Showdown, kein cooler Kampf oder ein Machtduell mit einem vergleichbaren Gegner. Kylo Ren ließ sich simpel von Luke verarschen und hat nicht einmal bemerkt, dass Luke das Lichtschwert hielt, dass er gerade beim Kampf mit Rey zerstört hatte. Dies war einer der größten WTF-Momente für mich.
Zudem musste es eine unfassbare Leistung in der Beherrschung der Macht, seitens Luke sein, eine solch klare Projektion von sich selbst über mehrere Planeten hinweg aufrecht zu erhalten, ohne, dass sein ehemaliger Schüler diesen Trick nicht bemerken konnte.
Grundsätzlich wollte und will ich genau dies von Luke sehen. Ich möchte seine Macht sehen und den Fortschritt, den er seit Episode VI gemacht hat.
Allerdings hatte er sich, bis zum letzten Drittel des Films, komplett von der Macht abgekapselt. Wo kommt also seine neue Macht her, oder war er ständig mit der Macht verbunden, aber so mächtig, dass er seine Präsenz vor Rey verstecken konnte? Im Bezug auf die Szene mit Kylo Ren könnte dies sein. Einen Hinweis darauf bleibt der Film aber schuldig.
Insgesamt kommt Kylo aber nie wirklich auf eine Ebene mit Luke und das wird uns auch klar gezeigt.

Enttäuschend war auch der Abgang des Supreme Leader Snoke. Der mysteriöse Meister der Ersten Ordnung machte in Das Erwachen der Macht noch richtig viel Freude auf mehr. Die Parallelen zu Darth Sidious als Strippenzieher im Hintergrund drängte sich auf, aber niemand wusste wer oder was er war. Snoke wirkte mächtig, gehörte keiner bekannten Rasse des Universums an und schien Kylo Ren klar überlegen.
In Episode VIII verpasst der erfahrene Nutzer der Macht, der Rey eben noch umher wirbelte und General Hux über beeindruckende Entfernungen hinweg druch Räume wirbeln kann, aber das kleine Detail, dass Kylo das Lichtschwert manipuliert, dass neben ihm liegt.
Wir als Zuschauer wussten nichts über Snoke und auch nach dem Film wissen wir nicht wirklich mehr. Seinen Tod konnte ich nur mit einem Schulterzucken oder mit Enttäuschung quittieren.

Der dritte Punkt, der mich im Film genervt hat, war die neu eingeführte Romanze zwischen Finn und Rose Tico, die ihren ersten Auftritt im Kino hatte. Der Kuss, während eines Angriffes der First Order, nach einer gemeinsamen Mission passte für mich absolut nicht und hat mich nachhaltig verwirrt. Sie fügt nichts zur übergreifenden Story hinzu. Gleichzeitig bleibt Finn zwar super symphatisch, aber wir finden auch nichts weiteres über ihn heraus. Alle Fragen, die ich vor dem Erscheinen von Die Letzten Jedi hatte, sind noch offen. Dafür haben wir mit Rose nun noch eine Nebenfigur, die mit nur wenig Hintergrundgeschichte ausgestattet ist.
Kelly Marie Tran spielt die Rolle nicht schlecht, leidet aber darunter, dass der Film all seinen Nebencharakteren, trotz den 150min Spielzeit, kaum gerecht wird.

Das hört sich jetzt alles wirklich mies an.
Genau mit diesen Gedanken habe ich am frühen Donnerstag Morgen das Kino in Berlin verlassen.
Nun ist allerdings ein wenig Zeit vergangen und ich konnte mich auch mit anderen über den Film austauschen.
Ein Teil meiner negativen Eindrücke lassen sich nämlich auch komplett anders sehen.
Lukes Tod bedeutet natürlich nicht, dass er in Episode IX nicht mehr erscheint. Das „Auflösen“ und auch Yodas Erscheinen als Machtgeist sind klare Hinweise darauf, dass Luke diese Fähigkeit erlernt hat.
Schuldig bleibt uns der Film dennoch wie das passiert ist. Hat Yoda Luke geholfen oder hat Luke diesen Weg schon gefunden, bevor er sich von der Macht abkapselte? Die Antwort bleibt uns Episode VIII schuldig.

Snokes Ableben und die Lovestory zwischen Rose und Finn konnte mir aber niemand ordentlich vermitteln. Falls ihr also Einfälle habt, kommentiert gerne.

Was mir gefällt
Optisch gesehen ist der Film nämlich eine Wucht.
Johnson und sein Kamerateam erschaffen Bilder, wie wir sie noch nie in einem Star Wars Film gesehen haben. Der Fortschritt in der Ästhetik ist bemerkenswert. Johnson hat den optischen Stil neu geprägt und macht es J.J. Abraham, der Episode IX in 2 Jahren in die Kinos bringt nicht leicht dies noch zu toppen.
Technisch ist Episode VIII zudem fast perfekt. Fast alle Effekte haben mich komplett überzeugt, einzig die Szene, in der Leia sich aus dem All rettet fiel in meinen Augen negativ auf.

Leia ist mein Highlight des Films. Carrie Fisher überzeugt vollkommen. Gleichzeitig bekommt Leia auch im Film die Aufmerksamkeit, die sie schon immer verdient hat.
Auch, wenn ich es optisch nicht perfekt umgesetzt fand, hatte ich Gänsehaut, als ich zum ersten Mal miterleben durfte, wie sie die Macht zu mehr nutzt, als nur zu fühlen.

Ich hoffe, dass es noch viel Material von ihr in dieser Rolle gibt, dass uns Johnson hier vorenthält und wir es in Episode IX sehen können.

Auch Reys Entwicklung ist super umgesetzt. Alle Eigenschaften, die wir bereits von ihr kennen werden meisterhaft aufgenommen und wirken sich im Film aus. Sie sucht einen Lehrer und ist verwirrt von ihrem Talent zur Macht. Gleichzeitig bleibt aber ihre Neugier und der absolute, vielleicht manchmal naive Glauben an das Gute erhalten und treibt die Handlung mehrmals voran. Die Beziehung zwischen ihr und Luke hat für mich sehr gut funktioniert. Ihr Drang steht seiner Resignation antithetisch gegenüber.
Gleichzeitig steht sich zwischen Luke und Kylo, steht aber auch Leias Sohn antithetisch gegenüber. Diese Dreiecksbeziehung hat für mich super funktioniert und ich hoffe, dass Rey eben weder die reinen Lehren der Jedi folgen wird, aber auch der dunklen Seite nicht verfällt. Diesen Weg, den auch schon Ahsoka Tano in der TV-Serie Clone Wars ging, wäre für mich sehr interessant auch in Filmen zu sehen.
Johnson schafft es tatsächlich sehr gut zu vermitteln, dass die Jedi eben nicht gelehrten der Macht waren, sondern in sich korrupt und nachlässig waren. Spätestens als Luke die Jedi als Religion bezeichnet, dürfte auch jedem halbwegs interessierten Zuschauer der Paradigmenwechsel, den Disney, praktisch seit dem Erwerb der Star Wars Lizenz, eingeleitet hat, aufgefallen sein. Die Idee, dass Yoda als Geist erscheint und Luke, der vor der Zerstörung der Jedischriften zurückschreckt zuvor kommt, ist simpel genial. Yoda selbst steht für den Rat der Jedi, wie kein anderen Charakter und er ist damit die perfekte Figur um die Ära der Jedi auch zu beenden. Keine Ahnung, wer es gesehen hat, aber Rey hat die Bücher der Jedi mitgenommen.

Finn, Poe und BB-8 bieten immer lustige Szenen, die für mich auch häufig gezündet haben. Sie haben eine schönes Gegengewicht zum eher schweren Inhalt, den wir mit dem Dreigestirn von Ray, Luke und Kylo erfahren.

Adam Driver als Kylo Ren aka Ben Solo ist für mich in Die Letzten Jedi ebenfalls deutlich besser als noch im Erwachen der Macht. Das absolut Böse, bringt er für mich noch immer nicht auf die Leinwand, dafür aber die Wankelmütigkeit. Man kann praktisch sehen, wie das Gute immer wieder in ihm hoch kommt, er aber doch der dunklen Seite versessen ist.

Fazit
Nach all den schlechten Gefühlen mit denen ich aus Die Letzten Jedi gegangen bin, muss ich sagen, dass der Film mir mit ein wenig Abstand immer besser gefällt. Als jemand, für den es klar ist, dass die Jedi nicht die Hüter der Macht waren, sondern einen großen Teil zur Entstehung des Imperiums beigetragen haben, war es schwer zu Beginn anzuerkennen was für einen schweren Job Rian Johnson hatte und wie toll er diesen Paradigmenwechsel für Millionen von Kinogängern eingeleitet hat.
Vieles in dem Film funktioniert einfach und besonders der Look hat mir sehr sehr gut gefallen.
Der Film bietet mir aber auch jetzt noch große Angriffsflächen. Snokes Ableben sorgt bei mir noch immer für ein verwirrtes Kraulen am Kopf.
Insgesamt hätte es dem Film auch gut getan, wenn es weniger Handlungsstränge hätte abarbeiten müssen. Rose Tico ist in meinen Augen eine überflüssige Figur. Alles was sie tut hätte auch Poe Dameron ohne Weiteres tun können. Auch die Rolle von Benicio del Torro wirkt ein wenig aufgesetzt. Er ist fast so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht ist.
Die Letzten Jedi ist bei weitem nicht perfekt, aber ich werde ihn natürlich noch einmal im Kino sehen. Vielleicht ändert sich meine Meinung dann noch. In diesem Fall werde ich diesen Artikel natürlich updaten.

2 Gedanken zu „SPOILER Review – Star Wars: The Last Jedi

  1. Ich finde das mit Snoke problematisch. Ich hoffe, da kommt noch irgendwas an Erläuterungen zu ihm. Wer ist er? Wo kam er her? Wie ist er zu dem geworden, was er ist und wie ist er an Ben Solo geraten? Wenn das alles offen bleiben sollte, wäre das ziemlich albern.

    Grundsätzlich hat mich der Film aber positiv überrascht. Spannend war auch, dass Rey – zumindest scheinbar – ein Niemand ist und nicht die Tochter von Luke, Han oder sonstwem

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  2. Moin Michael,

    ja das mit Snoke ist wirklich etwas ärgerlich. Wenn es stimmt, dass Rain Johnson wirklich keine Vorgaben dazu bekommen hat, wo die Geschichte hingehen soll, sondern nur Angaben dazu, welche Figuren es im Film gibt, lässt sich die Sache mit Snoke wenigstens erklären. Es hat den Anschein, als hätte Johnsen keinen Bock auf die Figur gehabt, und ich muss ihm da recht geben. Snoke war ein langweiliger Imperator 2.0 und nicht interessant. Vlt. gibt es ja irgendwann einen Film Speziell zu deinen Fragen. Interessant wird es jetzt zu sehen wie Abrahms in Episode 9 mit dem umgeht, was Johnsen ihm hingelegt hat.

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