Tablets sind erst seit 2,5 Jahren verfügbar. Ein Mode-Hype, oder doch ein sinnvolles Gerät?
Ja, die Tabletwelt ist kompliziert. Fast jeder Smartphone-Hersteller hat mittlerweile auch ein eigenes Tablet. Sie bewerben immer neue Features und bessere Hardware. Doch braucht man überhaupt ein Tablet?
Wim Wenders bewirbt das neue Samsung Galaxy Note 10.1 damit, dass man ganze Filmvorbereitungen damit bestreiten kann. Ganz schön gewagt würde ich antworten. Ich besitze mehrere dieser Rechenflundern mit Bildschirm, aber einen Film will ich mit keinem planen – nicht mal mit allen zusammen!
Wozu taugen Tablets also dann? Was können Tablets und was nicht?
Der jetzige Tablet-Hype begann mit der Einführung des iPads in 2010. Steve Jobs sagte damals, dass ein Tablet in bestimmten Punkten besser sein muss als ein Laptop oder ein Smartphone, um überhaupt eine Existenzberechtigung zu haben. Ich nehme die Spannung mal raus; Tablets können einige Sachen deutlich besser als Laptops oder Smartphones. Das liegt in der Bauform und damit in ihrer Natur, also unabhängig vom Hersteller.
Tablets sind mobiler als Laptops, greifen aber, anders als Smartphones, auf die vollen Internetseiten zu und können diese auch in annehmbarer Größe darstellen. Zusätzlich können die meisten Tablets mit UMTS arbeiten und haben auch A-GPS an Bord. Mittlerweile gibt es sogar Office Apps für Tablets. Tastaturen an Tablets? Kein Problem mit Bluetooth.
Braucht man Laptops überhaupt noch?
Zur Zeit ist es auf jeden Fall ratsam. Das iPad bietet zwar die Möglichkeit unterwegs online zu gehen und kann mit einer Blutooth-Tastatur erweitert werden und auch Office Apps gibt es im AppStore zu genüge, dennoch hindert vor allem die fehlende USB-Schnittstelle und Mausunterstützung das iPad daran zum Officetablet zu werden. Beim neuen Galaxy Note 10.1 verhält sich das ganz ähnlich. Zudem ist das 16:9 Bildschirmformat des Notes zum Schreiben eher suboptimal. 7 Zoll Tablets, wie das Nexus7 sind zudem zu klein, um anständig darauf zu arbeiten.
Microsofts neues Surface RT könnte einen anderen Weg gehen, da Microsoft Office und Tastaturen direkt von Microsoft angeboten wird. Leider erscheint das Tablet erst im November.
Wozu taugen dann die verfügbaren Tablets?
Die Antwort hierzu ist einfach. Tablets brillieren beim Medienkonsum. Die hier genannten Tablets haben, bis auf das Galaxy Note und das Surface RT, weit höhere ppi als normale Laptops. Dadurch sehen Fotos und Internetseiten mit Text einfach unfassbar scharf aus. Videos, falls in HD verfügbar, profitieren ebenfalls erheblich. E-Mails lassen sich, falls die Antwort nicht zu lange ist, ebenfalls leicht beantworten. Ja man kann alles auch mit einem Laptop, doch das Tablet liegt parat und muss weder starten, noch brauch es eine feste Unterlage. Generell gesagt werden Tablets sinnvoller je mehr man in die digitale Welt eingebunden ist und je mehr Medien man konsumiert. Dropbox oder Box.net ersetzen den USB-Stick. Videos werden direkt aus der Cloud gestreamt, genauso wie Musik. Bücher kann man auch Lesen und pdf-Dateien sind auch kein Problem. Spiele sind zusätzlich ein großes Plus für Tablets, die von einem großen AppStore profitieren.
Wenn ein Laptop doch das alles auch kann, warum sollte ich ein Tablet kaufen?
Tablets sind anders als Laptops. Bei einem Laptop hat man immer eine Distanz zwischen dem Nutzer und den Inhalten. Ein Tablet wird näher an die Augen gehalten und schafft so ein viel intensiveres Erleben der Inhalte. Gleichzeitig braucht man eben keine Maus, Tastatur, etc.
Für viele Menschen reicht ein Tablet absolut.
Sachen wie E-Mails beantworten, Facebook und Twitter Status updaten, im Internet surfen und Bilder oder Videos anschauen, gehen auf einem Tablet leichter von der Hand und bieten zudem ein intensiveres Erlebnis.
Ob man nun mehrere hundert Euro hierfür ausgeben will liegt wie gesagt ganz bedeutend an der Frage wie viele digitale Medien man überhaupt nutzt.