Neben dem komplett neu gestalteten iOS 7 sieht die neue Version des Mac Betriebssystems OS X Mavericks eher dünn aus. Doch die jeder Nutzer eines halbwegs neuen Macs sollte frohlocken. Apple hat einen guten Schritt mit der neusten Version des Betriebssystems gemacht und weitaus mehr verändert, als man auf den ersten Blick sieht.
Nachdem sich Macuser die letzten Jahre durch eine ganze Reihe von Wildkatzen geupgradet haben ändert Apple nun die Namensgebung seiner Betriebssystem-Versionen. Die aktuelle Version, 10.9, heißt Mavericks, der Name eines beliebten Surfspots in Kalifornien. Riesige neue Funktionen , die alles verändern darf man aber nicht erwarten.
Apple Maps bringt weit mehr als nur Karten!
Optisch fällt erst einmal auf, das auch in Mavericks an allen Ecken und Enden am Design geschraubt wurde. Auch auf dem Mac sind die Zeiten von Ledereinbänden und betallisch aussehenden Oberflächen vorbei. Vor allem im Kalender merkt man den Unterschied deutlich. Wo vorher Papierfetzen vom Ledereinband abstanden, wirkt der neue Kalender deutlich schlichter. Dieser Eindruck zeiht sich auch durch alle anderen Apps, die Apple zur Verfügung stellt.
Eine weitere Neuerung, die im Endeffekt besser ist, als sie sich anhört ist Apple Maps. Glücklicherweise hat Apple das Kartenmaterial im letzten Jahr deutlich verbessert und ist mittlerweile recht zuverlässig geworden. Doch der Zugriff auf das eigene Kartenmaterial ermöglicht Apple nun eigene Tricks, die im Alltag wirklich praktisch sein werden. Legt man zum Beispiel einen Termin im Kalender an und gibt zusätzlich noch eine Adresse an, dann sucht Maps den Ort und zeigt sofort an, wie weit der Weg bis dahin ist und wie das Wetter am Zielort ist. Zusätzlich rechnet der Kalender auch noch die aktuelle Fahrzeit mit ein und sperrt die angenommene Fahrzeit im Kalender. Die Kombination aus Kalender und Karten informieren einen dann, wann man das Haus verlassen sollte um pünktlich anzukommen. Zusätzlich kann man nun Routen am Mac planen und diese dann an sein iPhone oder iPad senden. Für Android-Handys muss bietet Google eine etwas umständlicheren Weg über die Erweiterung Chrome to Phone für den Chrome Browser. Eine weitere Neuerung für den Mac ist iBooks, dass es nun auch ermöglicht Bücher zu lesen, oder direkt von Apple zu kaufen.
Der Finder hat endlich mal neue Features bekommen.
Der bei Mac OS „Finder“ genannte Explorer hat ebenfalls einige Neuerungen abbekommen. So kann er nun zum Beispiel auch im Vollbildmodus betrieben werden. Viel wichtiger ist jedoch das Einführen von verschiedenen Tabs. Dieses Prinzip kennt man eigentlich aus Internet-Browsern. Dennoch ist es erstaunlich, wie viel übersichtlicher das Ordnen eigener Dateien durch diese Tabs wird, da man nun nicht den ganzen Bildschirm voller Fenster haben muss. Gut für die eigene Organisation sind zudem die neuen Tags. Damit kann man seine Dateien mit Schlagworten versehen und diese so deutlich schneller finden. Für Menschen, die mit vielen verschiedenen Dokumenten umgehen dürfte das wohl eine der besten Neuerungen im System sein. Die in Mountain Lion eingeführten Benachrichtigungen, wie man sie von iOS kennt, haben sich ebenfalls verändert. Auf Nachrichten kann man zum Beispiel nun direkt antworten, anstatt erst in das Programm springen zu müssen.
Auch Apples eigener Browser Safari hat einige neue Funktionen parat. So gibt es neben den Lesezeichen und der Leseliste nun auch die Möglichkeit der Freigegebenen Links. Hier werden die Links angezeigt, die Freunde per Twitter oder LinkedIn teilen. Neu ist zudem die so genannte iCloud Keychain, die nun Passwörter für Webseiten und sogar Kreditkartennummern speichern kann und zwischen allen Apple-Geräten synchronisiert. Zum Glück wird dieser Schlüsselbund standardmäßig mit 256-bit AES gut geschützt. Wer Bedenken hat, kann Safari natürlich auch ohne diesen Passwortspeicher nutzen. Für MacBook Besitzer kann Safari nun auch Flashanimationen, die am Rand einer Seite sind, ausschalten. Dadurch ist man zum Einen sicher vor nervig blinkender Werbung und verlängert zusätzlich auch noch seine Akkulaufzeit.
Mavericks kostet nichts und läuft auf 7 Jahre alten Rechnern.
Beeindruckend!
Gerade im Medienbereich wurde besonders die Ankündigung von Apple gefeiert nun auch mehrere Displays ordentlich zu unterstützen. So kann nun jeder Bildschirm unabhängig voneinander Apps bedienen und jeder Bildschirm bekommt auch ein eigenes Dock. Per AirPlay lassen sich so nun auch Fernseher hervorragend als Zweitmonitor nutzen. Doch vor Allem unter der Haube muss Apple ordentlich geschraubt haben. So soll Mavericks durch mehrere Energiesparmethoden fast 10% mehr Laufzeit aus den Akkus herauskitzeln. Zudem wird auch die Nutzung des Arbeitsspeichers optimiert und Mavericks regelt auch die Rechenkraft von Apps herunter, die der Nutzer nicht sehen kann. Insgesamt führt das anscheinend zu einem deutlich flinkeren System. Dies lässt sich vor Allem daran erkennen, dass sich Mavericks auch noch auf sechs Jahre alten iMacs und MacBook Pros installieren lässt. Nur zum Verständnis: Das erste iPhone kam im gleichen Jahr auf den Markt wie diese Rechner. Das Beste an Mavericks ist aber der Preis. Bisher hatte Apple immer 23€ Euro für eine neue Version des Betriebssystems haben wollen. Mavericks kostet nichts!
Ein bisschen wenig, aber trotzdem Empfehlenswert.
Obwohl Mavericks den Mac nicht revolutioniert dreht die neue Version an vielen kleinen Reglern und verbessert so die Nutzbarkeit der Macs abermals. Wer eine Veränderung, wie bei iOS 7 erwartet hatte wird enttäuscht sein. Mavericks ist vor Allem unter der Haube beeindruckend. Die Verbindung zwischen Kalender und Maps macht Lust auf mehr, doch insgesamt fühlt sich Mavericks ein bisschen so an, als wenn diese Version unter der massiven Neugestaltung von iOS 7 gelitten hat. Dennoch sollte sich jeder, er die Möglichkeit hat Mavericks auf den Mac ziehen. Immerhin ist die neue Version des Betriebssystems absolut kostenlos.