Android wird 5 – Ein Überblick (Teil 6)

Jelly Bean und das Nexus 4

Mit dem Nexus 4 stellte Google Android 4.1 Jelly Bean vor. Quelle: Google.

Mit dem Nexus 4 stellte Google Android 4.1 Jelly Bean vor.
Quelle: Google.

Version 4.1 „Jelly Bean“

Mit Jelly Bean fokussierte Google im Sommer 2011 wieder den Tablet-Markt an und brachte mit dem sehr erfolgreichen Nexus 7, das von Asus gebaut wurde, und dem Nexus 10, aus dem Hause Samsung, gleich zwei Tablets auf den Markt. Doch Jelly Bean brachte weit mehr als der kleine Sprung in der Versionsnummer vermuten lässt.

Project Butter

Android hatte in der Vergangenheit immer wieder das Problem, dass es sich einfach nicht so rund und fließend anfühlte wie die Konkurrenz. Selbst auf Geräten mit den neusten Prozessoren zuckelte Ice Cream Sandwich manchmal über den Bildschirm. Mit dem Project Butter versprach Google nun Besserung und lieferte ab. Durch zahlreiche Verbesserungen an der Verarbeitung von Touch-Befehlen und weiteren Verbesserungen bei der Bearbeitung von Grafiken fühlte sich Android endlich flüssiger an. Zwar ist das System bis heute nicht on par mit der Konkurrenz aus dem Hause Apple und Microsoft, aber der Rückstand wurde durch Project Butter merklich verringert.

Google Now

Das neue Feature Google Now ist wohl die zukunftsweisendste Funktion die Android im Laufe seines Lebens eingeführt hat. Google Now ist eine Mischung aus Siri und einem hochintelligenten System aus der Google-Suche und den Daten, die Google über die Nutzer von Android-Geräten gesammelt hat. Google Now läutet eine neue Ära der Sprachsteuerung von Android ein, die bis heute anhält. Google Now verarbeitet Sprachbefehle fast ohne Wartezeiten und war gleichzeitig deutlich akkurater als Siri.

Durch die schlaue Interpretation der Nutzerdaten bot Google Now aber noch deutlich mehr. Wenn man von der Home-Taste nach oben wischte öffnet sich bis heute auf aktuellen Android-Geräten Google Now. Das Interface wird von verschiedenen Karten dominiert, die sich kontextsensitiv verändern. So interpretiert Google Now zum Beispiel die GPS-Daten, die der Nutzer hinterlässt. Verbringe ich zum Beispiel einen Großteil meiner Nächte an einem Ort und bewege das Gerät in der Zeit nicht nimmt Google Now an, dass dort wohl mein zu Hause ist, da ich dort nachts schlafe. Der Platz an dem ich tagsüber meine Wochentage verbringe wird als Arbeitsplatz interpretiert. Stehe ich nun Montags Morgens auf und schaue auf Google Now, nimmt Android an, dass ich wohl gleich zur Arbeit fahre und zeigt mir schon einmal die derzeitige Fahrtdauer mit dem Auto oder der Bahn an, je nachdem wie ich normalerweise zur Arbeit komme, Staus und Verspätungen inklusive. Habe ich am gleichen Tag noch einen Flug vor mir, wird Google Now mir auch anzeigen wann ich mich bei der derzeitigen Verkehrssituation aufmachen muss um den Flug nicht zu verpassen.

Google Now ist dabei aber als eigenständige Plattform zu verstehen, da es auch in Googles Browser Chrome und demnächst auch in Google Glass zum Einsatz kommt. Jelly Bean war nur das erste Produkt, das Zugang zu den neuen Funktionen bekam.

Interaktive Benachrichtigungen

Auch am Benachrichtigungssystem hatte Google wieder gearbeitet. Entwickler konnten ihre Benachrichtigungen so anlegen, dass der Nutzer mit ihnen direkt im Benachrichtigungs-Zentrum interagieren konnte. Wer wollte konnte so ganze SMS-Nachrichten lesen, ohne die SMS-App zu öffnen.

Weitere Neuerungen erfuhr abermals die virtuelle Tastatur, die nun noch besser die Wörter erraten konnte, die der Nutzer tippen wollte und nun auch per coolen Wischgesten bedient werden konnte. Gleichzeitig wurde das Platzieren von Apps und Widgets auf dem Homescreen deutlich intelligenter. Sobald man ein neues Widget auf den Homescreen legen wollte, glitten die bestehenden Widgets und Apps so aus dem Weg, dass genügend Platz für den Neuling geschaffen wurde. Auch die Schrift wurde abermals angepasst und wurde ein wenig dünner und moderner.

Version 4.2 Jelly Bean

Nur sechs Monate nach der Version 4.1 veröffentlichte Google die Version 4.2. Auch diese erhielt den Namen Jelly Bean und war mehr eine Detailverbesserung, als eine wirklich neue Version.

Control Panel

Um schnellen Zugriff auf wichtige Einstellungen zu garantieren, führte Android 4.2 Jelly Bean das Control Panel ein. Wischt man vom rechten oberen Rand des Displays nach unten kommt man bis heute in eine Schnellübersicht von wichtigen Einstellungen, wie der Displayhelligkeit, kann WLAN und Blutooth an und ausschalten, oder das Gerät in den Flugmodus versetzen.

Miracast

Das Feature Miracast ist bis heute wohl eines der unbekanntesten Features des Systems. Miracast ist Googles Antwort auf Apples AirPlay, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Miracast ermöglicht es dem Nutzer den Inhalt des Smartphone oder Tablet-Displays auf einen Fernseher zu übertragen. Obwohl so gut wie jeder Smart-TV Miracast an Bord hat ist die Nutzung des Dienstes eher gering.

Mehrere Nutzer

Android 4.2 unterstützte nun auch mehrere Nutzer, was vor Allem auf Tablets nützlich sein kann. So kann jedes Familienmitglied seinen eigenen Account einrichten, sodass sich weder Mails, noch Nachrichten von mehreren Familienmitgliedern mischen. Doch auch auf Messen kann die Funktion sehr Nützlich sein um beispielsweise Gast-Accounts auf einem Gerät einzurichten.

Android 4.3 Jelly Bean

Am 24. Juli dieses Jahres erschien dann auch die nächste Runde Jelly Bean zusammen mit dem neuen Nexus 7. Die Version 4.3 ist aber auch wieder nur ein kleineres Update, wie der gleichbleibende Name ja schon vermuten lässt. Trotzdem verbesserte Google das Speichermanagement, verbesserte die Ortungsfunktionen und unterstützt nun auch die Bluetooth Smart-Funktion die beim Nutzen der Smartwatch oder Google Glass den Stromverbrauch senken kann. Einige wichtigere Funktionen bietet die Version 4.3 aber dann doch.

Spielen

Smartphones und Tablets werden immer beliebter, wenn es um Spiele geht. Die Möglichkeit einfach unterwegs zu spielen, scheint für viele Menschen einen Reiz darzustellen. Doch auch größere Titel erscheinen immer häufiger auch auf Tablets. Zwar nimmt hier Apples iPad meist die Vorreiterrolle ein, aber Google versucht mit der Version 4.3 den Entwicklern entgegen zu kommen. Mit der Einführung von OpenGL ES 3.0 war Android das erste mobile Betiebssystem, dass die neue und hochwertige Grafikschnittstelle unterstützte. Apple hat erst im September mit iOS 7 nachgezogen. Doch auch für Entwickler hat Google eine komplett neue Entwicklungsumgebung gebaut um den Spieleunternehmen das Entwickeln zu erleichtern.

Kindersicherung

Nachdem man in 4.2 mehrere Accounts auf einem Gerät anlegen konnte, wie man es von Windows oder OS X kennt, gab Google nun die Möglichkeit frei, Accounts auch mit Kindersicherungen zu versehen. So können Eltern seit der Version 4.3 auch verhindern, dass Kinder zum Beispiel unkontrolliert Apps aus dem PlayStore herunter laden.

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