Das Jahr 2013 ist nun endlich vorbei und 2014 ist, wie jedes neue Jahre, mit der CES in Las Vegas gestartet. Wir schauen dennoch einmal zurück und bewerten das vergangene Jahr.
Für Google war 2013 gleich in mehrfacher Hinsicht ein erfolgreiches Jahr. Der riesige Konzern konnte gleich auf mehreren Fronten im letzten Jahr überzeugen, leistete sich aber auch den ein oder anderen Schnitzer.
Der Aufhänger des Jahres waren für viele die neuen Youtube-Richtlinien, die Youtube-Kommentare immer auch auf Google+ veröffentlichen, Googles eigenes und kaum genutztes soziales Netzwerk.
Auf der anderen Seite bringt Google das fast schon unheimliche Google Now auf immer mehr Geräte. Wer will kann nun auch auf dem iPhone automatisch an Flüge erinnert werden oder den Stau angezeigt bekommen, bevor man sich überhaupt auf den Weg zur Arbeit macht.
Android
Auch im letzten Jahr konnte sich das Google-Betriebssystem uneingeschränkt den Platz an der Sonne des Betriebssystem-Krieges sichern. Wie kein anderes System dominierten Android-Handys den Markt. Gleich mehrere Geräte mit dem System stehen bei der Gunst der Käufer ganz oben an. Mit den Versionen 4.3 Jelly Bean und 4.4 KitKat erneuerte das kalifornische Unternehmen gleich zwei Mal in diesem Jahr. Besonders KitKat hat uns sehr gut gefallen. Google hat viel unter der Haube des Systems verändert, sodass nun auch schwächere Geräte mit der aktuellen Version von Android zu Recht kommen. Wie toll wir KitKat finden, findet ihr hier, es ist schon beeindruckend wie sich das Google-Betriebssystem über die Jahre weiterentwickeln konnte, wie unsere Chronik des Systems belegt.

Die Rückseite des Nexus 5, die es auch in weiß gibt.
Hinweis: Das Bild wurde bearbeitet um die IMEI-Nummer unkenntlich zu machen.
Motorola und Nexus
Nachdem sich Google im Jahr 2012 den bekannten Handyhersteller Motorola einverleibte konnte man dieses Jahr die ersten Smartphones bestaunen, die unter der neuen Führung Googles entstanden, obwohl mit der RAZR-Reihe auch noch Modelle der Prä-Google Ära erschienen. Den Anfang der neuen Linie machte das Moto X, dass allerdings hauptsächlich auf den US-Markt ausgerichtet wurde. Zu den offensichtlichsten Neuerungen im Hause Motorola ist die Nutzung einer fast reinen Android-Version. Der Verzicht auf komplexe eigene Entwicklungen, wie man Sie aus dem Hause Samsung oder HTC kennt bedeutet zwar, dass sich die Geräte keine Funktions-Monster wie die Top-Geräte aus dem Hause Samsung sind, dafür hat sich Motorola auf das Wesentliche konzentriert. Mit dem neuen Design konnte sich das Moto X gute Kritiken sichern. Den wirklichen Hammer landete die Google-Tochter aber im Herbst des Jahres mit dem Moto G. Das mit 169€ sehr günstige Gerät bietet eine bisher nicht bekannte Qualität im Niedrigpreissegment der Smartphones. Mit seinem schnellen Quadcore-Prozessor, einem HD-Display und dem Update auf das brandneue Android 4.4 Kitkat schlägt das Moto G locker die HTC und Samsung Konkurrenz, die locker das Doppelte kostet. Das Moto G ist damit wohl eine der großen Überraschungen des Jahres, die wir noch vor einem Jahr wohl als unmöglich betitelt hätten. Wer auf der Suche nach einem tollen Mittelklasse-Smartphone ist, kann hier bedenkenlos zugreifen und gleichzeitig hunderte Euros sparen.
Doch auch die Nexus-Linie, die Google selbst vertreibt, aber immer von unterschiedlichen Drittunternehmen herstellen lässt, konnte 2013 überzeugen. Google verpasste seinem guten und günstigen Nexus 7 Tablet eine Komplettüberarbeitung. Das neue Nexus 7 ist zwar mit 229€ einen Tick teurer als der Vorgänger, doch das Google-Angebot ist attraktiv wie nie. Mit einem noch dünneren und leichteren Gehäuse, einem Display, das so fein auflöst wie ein iPhone, einem stärkeren Prozessor und Kameras samt dem Versprechen zumindest noch eineinhalb Jahre stets die neuste Android-Version zu besitzen, bietet Google auch hier das wohl attraktivste 7-Zoll Tablet im Jahr 2013.
Im Herbst folgte dann auch das Update für das Smartphone der Nexus-Reihe. Trotz anfänglicher Softwareprobleme mit der Kamera ist das Nexus 5 schlichtweg das beste Android-Handy des Jahres. Zwar ist das neue Nexus mit einer Bildschirmdiagonale von 5 Zoll riesig, bietet dafür aber ein tolles Full-HD Display, den schnellsten Prozessor, den man in Smartphones zur Zeit finden kann und mit dem Samsung Galaxy S4 locker den Boden aufwischt und einen unfassbaren Preis von 350€.
Insgesamt hat Google mit seiner neuen Hardware den Markt also ganz gehörig herumgewirbelt. Der Effekt, den diese Neuheiten auf den Markt haben werden, wird sich allerdings erst 2014 oder 2015 zeigen können, da es den Google-Geräten an Marketing fehlt. Wer jedoch ein Top-Smartphone haben will/ muss, kann zum Nexus 5 greifen, dass fast halb so teuer ist wie ein iPhone und das Moto G wird ebenfalls hunderte Euro unterhalb aller vergleichbaren Geräte angeboten. Samsung, HTC, Sony aber auch Apple müssen sich warm anziehen, wenn auch 2014 so tolle Geräte aus dem Google-Konzern mit sich bringt.
Samsung
Auch für Samsung war 2013 durchaus erfreulich, aber bei weitem nicht perfekt. Die Koreaner waren noch Anfang des Jahres die Lieblinge der Technikpresse. Nach dem hervorragenden Galaxy S3 waren die Erwartungen in unrealistische Höhen geschnellt, wie man es nur von früheren iPhone-Events kannte. Das Galaxy S4 hingegen brachte nicht den Innovationsdurchbruch auf den alle gewartet hatten. Dennoch ist das S4 ein tolles Gerät und der unangefochtene Bestseller im Android-Universum. Wirklich überzeugen konnte uns aber die dritte Auflage der Note-Reihe. Das Gerät, das durch seine Größe irgendwo zwischen Smartphone und Tablet liegt war extrem schnell und bietet bis heute einen einmaligen Funktionsumfang, an dem vor allem der intelligente Einsatz des Touch-Stiftes Teil hat.
Im letzten Jahr stieg Samsung gleichzeitig auch ins Geschäft der intelligenten Uhren, der Smartwatches, ein. Das Galaxy Gear benannte Gerät enttäuschte jedoch katastrophal. Die Akkulaufzeit der Smartwatch war unterirdisch, gerade im Vergleich zu Sonys Alternative oder der Pebble Smartwatch. Die verbaute Kamera, ob sinnvoll oder nicht, brachte keine überzeugenden Ergebnisse und der Fakt, dass man die Uhr zum Laden in eine spezielle Hülle packen musste tat da nur sein Übriges. Der Hype um Samsung hat sich im Jahre 2013 definitiv abgeschwächt.
HTC
Die Taiwaner kämpfen ständig um die schwarze Null und vor einem Jahr musste HTC einfach überzeugen. Mit dem HTC kam dann auch eines meiner Lieblingsandroiden des Jahres auf den Markt. Material und Verarbeitung erreichten iPhone-Qualität. Auch die Geschwindigkeit und das Display waren locker auf Augenhöhe mit dem großen Konkurrenten in Form des Galaxy S4. Mit der Kamera wagte HTC etwas Neues und reduzierte die Anzahl der Megapixel radikal, um jeden einzelnen Pixel größer zu machen. Die Absicht, dass die Kamera so in dunklen Momenten bessere Bilder aufnehmen könne, ging zumindest teilweise auf. Die, von HTC Ultrapixel genannte, Kamera produzierte tolle Fotos bei schlechtem Licht. Tagsüber konnte man allerdings klar die Schwächen der niedrigen Auflösung erkennen. Die Bilder waren einfach nicht so scharf wie die der gesamten Konkurrenz.
Trotz des Erfolgs des One schafft es HTC nur durch einen Verkauf in die schwarzen Zahlen. Doch mit dem One hat HTC gezeigt, dass es locker mit den besten Herstellern mithalten kann. Wer weiß, vielleicht wird 2014 das Jahr der Taiwaner.
Sony
Mit dem Xperia Z brachte Sony das erste Handy mit einem Full-HD Display Anfang 2013 nach Deutschland. Bis auf die Auflösung konnte das Display aber niemandem vom Hocker hauen. Erst das Z1, das im Sommer erschien, konnte Abhilfe schaffen. Das Display war qualitativ besser und die Kamera übertraf die jegliche Androidkonkurrenz. Viel interessanter ist die Besonderheit, dass alle neuen Sony-Smartphones und Tablets Wasserfest sind und so auch locker einen Ausflug in die Badewanne aushalten.
Mit dem Xperia Tablet Z bot Sony zudem das beste Android-Tablet des ersten Halbjahres und das Z1 ist bis heute eine tolle Alternative zum Galaxy S4 und dem HTC One.
Ein echter Hingucker ist aber das Xperia Z Ultra, dass mit seinen unfassbaren 6,4 Zoll Displaydiagonale locker auch in die Tabletkategorie passen könnte. Wem das Galaxy Note 3 noch zu klein ist, der kann bedenkenlos zum Ultra greifen, wenn man auf dem Stift verzichten kann.
Apple
Für Apple war 2013 ein kritisches Jahr. Der Hype um die amerikanische Marke flaute ab und der Aktienkurs war abgestürzt. Gleichzeitig stand ein so genanntes S-Jahr bevor, indem Apples wichtigstes Produkt, das iPhone keine radikalen Änderungen erfahren sollte. Über das Jahr hinweg schienen sich die schlechten Vorzeichen auch zu bewahrheiten. Die Quartalszahlen konnten nicht mit den Erwartungen mithalten und das neue „günstigere“ iPhone, das iPhone 5C verkaufte sich schlechter als erwartet. Dennoch geht Apple gestärkt aus dem Jahr 2013 hervor. Das iPhone 5S verzeichnete Rekordverkaufszahlen und auch die iPads verkauften sich im vierten Quartal gut, was vor allem an dem neuen iPad Air und dem iPad mini liegen dürfte, dass endlich ein Retinadisplay bietet. Mit dem Mac Pro spricht Apple zudem wieder professionelle Nutzer an und das MacBook Air konnte mit seiner unfassbaren Akkulaufzeit die Technikpresse, wie auch uns sehr beeindrucken. Insgesamt erreichte die US-Firma so ein neues Rekordergebnis im letzten Quartal 2013.
Kickstarter und Cowdfunding
Ein diesen Trend dieses Jahr war Cowdfunding, also das Finanzieren von Projekten durch massenweise kleinerer Unterstützer. Ungeschlagen im Cowdfunding-Bereich ist das PC-Spiel Star Citizen, dass von seinen über 350.000 Unterstützern die unglaubliche Summe von über 35 Millionen US-Dollar bekam. Während das Spiel aber noch für Jahre in der Entwicklung bleiben wird haben es Produkt wie die Oculus Rift schon zu ihren Unterstützern geschafft und werden für den Markt vorbereitet, oder sind, wie die Pebble bereits verfügbar.
Oculus
Die Firma OculusVR sorgte mit seiner 3D-Brille Oculus Rift für großes Aufsehen im vergangenen Jahr und wird von vielen als die Zukunft der Computerspiele gehandelt. In der Skibrillen ähnlichen Konstruktion verbergen sich zwei Displays, die jedem Auge ein leicht unterschiedliches Bild zeigt. Das Gehirn des Betrachters setzt aus diesen zwei Bildern dann ein dreidimensionales Bild zusammen. Gleichzeitig registriert die Brille aber auch Kopfbewegungen und kann so ein sehr realistisches Spielgefühl erzeugen. Unter dem Artikel findet ihr ein Video zu der neuen 3D-Brille.
Pebble
Wearables, also am Körper tragbare Elektronik soll der nächste große Markt sein, den wir in den nächsten Jahren erschließen dürfen. Ganz vorne mit dabei soll die Smartwatch, also die intelligente Uhr stehen. Pebble ist eine solche Smartwatch und gilt als das bisher beste Produkt in dem Bereich. Der Akku hält ausreichend lange, die Pebble versteht sich mit iPhones und Androidgeräten und ist gleichzeitig mit $150 auch noch relativ günstig. Egal welcher Technikriese in Zukunft eine Smartwatch auf den Markt bringt, die Pebble wird als Referenz dienen.