Für Technikfans brachte das vergangene Jahr nicht viele Highlights. Doch selbst die besten Produkte des letzten Jahres sind noch immer sehr schwer zu kaufen. Hier ein Blick darauf wie aberwitzig schwer es ist seine Hände an das Beste aus 2016 zu bekommen.
Das Technikjahr 2016 wird wahrscheinlich nicht für seine bahnbrechenden Geräte in die Geschichte eingehen. Vielmehr stand das Jahr im Zeichen von Enttäuschungen. Für Spieler bleibt „No Man’s Sky“ ein wunder Punkt. Konsolen-Fans mussten sich mit einer eher enttäuschenden PlayStation 4 Pro begnügen, die die Versprechen von 4K-Gaming nicht wirklich halten konnte und sogar Apple sah von einem turnusmäßigen neuen Design ab und langweilte viele mit dem iPhone 7.
Allerdings hatte das Jahr auch sehr gute Produkte parat. Egal ob Google, Apple, Nintendo oder Samsung, die besten Geräte aus 2016 sind aberwitzig schwer oder sogar gar nicht mehr zu kaufen.

Quelle: Eurogamer
Nintendo:
Mit der Veröffentlichung der Switch in diesem Jahr und der Pokémon Go App im letzten Sommer, ist das Unternehmen eindrucksvoll zurück auf die Bildfläche gesprungen. Der Geheime Star des letzten Jahres war aber eine Konsole. Pünktlich vor Weihnachten überraschten die Japaner die Welt mit der NES Classic, praktisch eine Neuauflage des legendären Nintendo Entertainment Systems, oder eben halt des NES. Die Neuauflage kostete weniger als 150€, passte in jede Jackentasche und hatte eine Vielzahl von Klassikern vorinstalliert. Die Kompakt- und Einfachheit der Konsole, zusammen mit der Möglichkeit gleich mit mehreren Freunden Kindheitserlebnisse neu zu erleben befeuerte den Hype um die Konsole. Erwachsene Männer und Frauen schwelgten öffentlich auf YouTube und Technikseiten im Internet in Nostalgie, was den „will-haben-Faktor“ zusätzlich in die Höhe trieb.Trotz zahlreicher Schwächen, wie viel, viel, viel zu kurzen Kabeln an den Controllern und keiner Möglichkeit zusätzliche Spiele zu installieren, machte der Nostalgiefaktor, den das winzige Kästchen versprühte, das NES Classic zum Objekt der Begierde für den Weihnachtsabend. Doch die Konsole war kaum zu kaufen. Schnell wurden auf Ebay Mondpreise, doch wirklich verfügbar war die NES Classic nie.
Nun ist das erste Quartal des neuen Jahres schon vorbei, aber eine NES Classic ist noch immer nur sehr schwer zu erstehen. Dies wird sich leider auch nicht mehr ändern. Am Donnerstag gab Nintendo überraschend bekannt, die Konsole vom Markt zu nehmen, obwohl die Nachfrage das Angebot noch immer deutlich zu übersteigen scheint.

Quelle: Google (20.04.2017)
Google:
Für den Internetgiganten Google war das vergangene Jahr von zentraler Wichtigkeit. Mit dem Google Pixel meldete sich der Hersteller des Android Betriebssystems, was von Samsung bis Nokia von allen bekannten Handyherstellern, mit der Ausnahme von Apple, genutzt wird, mit einem Paukenschlag auf dem Handymarkt zurück. Anders als die bisherigen Nexus-Geräte soll das Pixel nicht nur eine neue Version des Betriebssystems vorstellen, sondern in direkter Konkurrenz zum iPhone und der Galaxy-Reihe von Samsung stehen. Das Pixel sahnte hervorragende Bewertungen der Fachpresse ab und gilt weithin als das beste Android-Handy des vergangenen Jahres, trotz der happigen Preise ab 800€ bis hin zur 1000€ Marke.
Wer jedoch heute mal durch eine deutsche Innenstadt läuft, wird das Pixel nur sehr selten zu Gesicht bekommen. Der Grund hierfür ist die schlichte Tatsache, dass das Pixel praktisch nicht zu kaufen ist. Mal abgesehen von Vertragsgeräten der Telekom, bietet Google das Gerät auch über den eigenen PlayStore an. Dort ist es aber auch Mitte April 2017 als „nicht verfügbar“ gelistet. Alleine der große Bruder, das Pixel XL, steht zum Verkauf, jedoch nur in der Ausführung mit knappen 32 GB Speicher. Wer mehr Speicher oder das kleine Gerät möchte schaut in die Röhre. (Edit: Zur Veröffentlichung gibt es auch das kleinere Pixel, aber nur in der 32 GB Variante.) Es ist nur schwer verständlich, wie ein so großer Konzern ein so tolles Gerät auf den Markt bringen kann und es im Folgenden ein halbes Jahr nicht schafft eben dieses Gerät für den Kunden verfügbar zu machen. Für die meisten Kunden wird trotz allem Lob der Grundsatz gelten, dass das beste Handy eben das ist, dass man dabei hat. Im Zweifel ist die nun ein Samsung Galaxy oder ein iPhone und kein Google Pixel.

Quelle: Apple (20.04.2017)
Apple:
Apple musste im vergangenen Jahr viel Kritik über sich ergehen lassen. Das iPhone, als zentrales Produkt des Konzerns, wurde aufgrund des bekannten Designs und dem fehlenden Kopfhöreranschluss verhöhnt und auch die neuen MacBook Pros konnten viele Nutzer nicht überzeugen.
Ebenfalls viel Kritik bekam das Design der neuen AirPods, die auch in meinen Augen frappierend an die Köpfe von elektrischen Zahnbürsten erinnern. Die Tests der Presse fielen allerdings sehr positiv aus. Ich selbst besitze ein Paar und muss eingestehen, dass sie nach Jahren mal wieder ein Produkt aus dem Hause Apple ist, dass mich rundum begeistert. Für mich sind die AirPods definitiv das beste Produkt, dass das Unternehmen 2016 vorgestellt hat.
Doch auch hier ist das Problem, dass man sie nur schwer kaufen kann. So dauerte es nach der Produktvorstellung im September mehr als 2 Monate, bis man die Kopfhörer überhaupt bestellen konnte und auch jetzt, immerhin ein halbes Jahr nach der Vorstellung gibt der Apple Store noch immer ganze 6 Wochen Wartezeit für die teuren Kopfhörer an. Auch hier dürfen besonders Nutzer des iPhone 7 sauer sein. Es erfordert ganz schön „Courage“ seine Kunden so lange warten zu lassen, wenn man ihnen schon den Kopfhöreranschluss klaut.

Quelle: Samsung
Samsung:
Machen wir es kurz. Für Samsung konnte die zweite Hälfte von 2016 wohl nicht schnell genug vorbei gehen. Nachdem das Unternehmen das fantastische Galaxy S7 auf den Markt gebracht hatte und leaks aus Asien Nähe legten, dass der große Konkurrent Apple wohl ein eher verhaltenes Update für das iPhone parat hatte, wollten die Koreaner mit dem Note 7 nachlegen und veröffentlichten das Gerät, das praktisch von allen Testern als das bis dahin beste Smartphone überhaupt bezeichnet wurde. Es schien so, als könnte der Konzern nicht falsch machen.
Dieser Eindruck hat sich ins Gegenteil verkehrt, nachdem hunderte Note 7 explodierten. Das Unternehmen rief das Gerät zurück und tauschte es gegen neue Modelle aus, die mit anderen Akkus ausgestattet waren. Doch auch diese Batterien entzündeten sich spontan. Fluggesellschaften in den USA und auch Deutschland verboten die Benutzung des Note 7 und das Handy dürfte in den USA nicht mehr verkauft werden. Schließlich rief Samsung Millionen Geräte zurück. Käufer mussten ihr Smartphone in speziellen, feuersicheren Paketen an Samsung schicken. Einige wagemutige Nutzer liebten das Gerät allerdings so sehr, dass sie es weiterhin nutzten. Dieses Jahr wurden die Geräte per Software daran gehindert geladen zu werden. Das Galaxy Note 7 ist somit nicht nur aus den Regalen verschwunden, sondern kann auch nicht mehr gebraucht in einem aktuellen Zustand erworben werden.
Fazit:
Trotz einiger toller Geräte, die die Branche im Jahr 2016 produziert hat, kann man sie auch jetzt nur schwer oder eben gar nicht kaufen. Für Kunden ist dies mehr als frustrierend. Es ist vollkommen unverständlich, wie solche Probleme bei so erfahrenen Unternehmen auftreten können. Hoffen wir, dass wir 2017 mehr tolle Geräte bekommen und diese auch kaufen können, also vor Mai 2018.