iOS 11 – „it´s a big one“

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Wie jedes Jahr hat Apple pünktlich zur WWDC den ersten Einblick auf die neue Version von iOS erlaubt. Der Fokus liegt besonders auf dem iPad, doch auch das iPhone bekommt einige nette Neuerungen.

Steigen wir mit iMessage ein. Die Nachrichten lassen sich nun per iCloud synchronisieren, ohne die Verschlüsselung aufzuheben. Dadurch werden Backups schneller und iMessage beansprucht keine Unmengen an Speicherplatz auf den Geräten für sich.
Durch die Integration von Apple Pay kann man nun auch Freunden Geld per iMessage schicken.

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Siri lernt gerade neue Aussprachen und kann Wörter nun unterschiedlich betonen. Das passiert dank „machine learning“ und Deutsch wird von Anfang an unterstützt.
Mit SiriKit können nun auch Entwickler freier auf Siri zugreifen und sie nutzen. Es erinnert ein wenig an die Alexa Skills, aber wir werden sehen ob meine Vermutung da richtig ist.
Siri wird zudem deutlich smarter und lernt nun über alle Apps hinweg um dem Nutzer besser zu Seite zu stehen.
Wichtig hierbei ist zu wissen, dass Siri auf dem eigenen Gerät lernt und diese gelernten Ergebnisse nur mit Ende-zu-Ende Verschlüsselung zwischen den Geräten ausgetauscht wird. Apple kann so nicht in die Ergebnisse Einsicht erhalten. Siri kann zudem live übersetzen und reagiert nun deutlich smarter auf das, was auf dem Bildschirm angezeigt wird.
Schreibt ein Freund in iMessage, dass man ihm noch Geld schuldet, schlägt Siri im Keyboard automatisch ApplePay und den genannten Betrag vor.
Das alles riecht stark nach dem, was wir bei Google auf der I/O in den letzten Jahren gesehen haben.

Fotos werden besser komprimiert und nehmen weniger Speicher in Anspruch. Gleichzeitig gibt Apple den Zugriff auf die Tiefendaten zugreifen, die Apple aus den beiden Kameras des iPhone 7+ errechnet.
Live Fotos erhalten zudem eine Hand voll neuer Spielereien.

Auch an Apple Maps wird geschraubt.
So werden einige Flughäfen mit Karten für die Navigation im Inneren ausgestattet.
Nutzt man Maps als Navi, kann man sich in iOS 11 auf Spuranzeigen beim Abbiegen und die Anzeige von Geschwindigkeitsbegrenzungen freuen. Sehr cool ist auch die Funktion, während des Fahrens nicht gestört zu werden.
Das iPhone erkennt eigenständig, wenn man sich im Auto befindet und kann sich sperren. Sollten andere Menschen eine iMessage schreiben bekommen sie eine Nachricht, dass die Person gerade im Auto ist. In Notfällen können einem nahe stehende Personen aber diese Mauer durchbrechen. Ich wünschte unser internes Kommunikationstool Slack würde eine solche Funktion bieten.

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Der AppStore wird komplett umgestellt und neu designed. Schon das Icon sieht merklich anders aus und ich glaube, dass wir uns in Zukunft auf ein Designupdate aus dem Hause Apple einstellen können. AppleMusic scheint hier der Vorreiter zu sein.
Im Store wird nun klar zwischen Spielen und anderen Apps unterschieden und Entwickler können Updates nun nach und nach erst für die Nutzer freigeben um so überlaufende Server zu vermeiden.

Doch hier war noch immer kein Ende in Sicht.
Schon mehrfach habe ich in der Berichterstattung über die WWDC von „machine learning“, also lernenden maschinellen Algorithmen, geschrieben.
Mit CoreML lässt Apple nun auch andere Entwickler die Vorteile der hauseigenen Intelligenz nutzen. So soll das iPhone, dank der 17 Billionen Fotos, die iOS Nutzer jedes Jahr schießen, rund sechs mal schneller Gesichter erkennen als ein Google Pixel.
Durch die Öffnung dieser Plattform zusammen mit dem Berechnen auf dem Gerät selbst und der Verschlüsselung könnte Apple vielleicht die eierlegende Wollmilchsau aus ausreichend Privatsphäre und künstlicher Intelligenz gelingen. Wir werden sehen.

Die große Neuerung für Apple ist Augmented Reality, AR abgekürzt.
Wie bei Microsofts Hololens, erkennt das iPhone oder iPad Gegenstände im Raum und kann so die Realität um digitale Gegenstände virtuell erweitern. Die Kamera nutzt auch motion tracking, bitte Apple, bringt das auch für die Kamera wie in Instagrams Hyperloop-App.
Auf der Grafikseite werden Spieleengines wie Unity und Unreal unterstützt um die digitalen Objekte zu erzeugen.
Die Demo auf dem iPad Pro sah sehr vielversprechend aus. Ich hatte nicht erwartet, dass Apple so weit ist und nun mit einem Schlag im September die größte AR-Plattform der Welt haben wird. Beeindruckend.

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Die größte Revolution bekommen aber iPad-Besitzer zu spüren.
So wie Apple den Mac in den letzen Jahren imm mehr an iOS angenähert hat, so geht jetzt das iPad in Richtung des Macs und unternimmt einen glaubhaften Versuch vielseitig genug zu werden um einen normalen Laptop zu ersetzen.
Den Anfang macht das Dock. Wie bei macOS und Windows10 kann man hier seine Lieblingsapps ablegen. Es ist auf dem Homescreen immer angezeigt und beliebig erweiterbar.
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Zudem führt Apple mit iOS 11 nun auch ein neues Multitasking und Control Center auf dem iPad ein. Sie sind nun kombiniert und können mit einem Wisch von unteren Bildschirmrand aufgerufen werden. Als Nutzer bekommt man einen deutlich besseren Überblick über die Apps, die Laufen und man kann gleichzeitig Dinge wie die Lautstärke oder die Helligkeit des Bildschirmes einstellen.

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Komplett neu ist ebenfalls die Möglichkeit Dinge wie Links, Fotos oder Dateien über mehrere Apps hinweg per Drag and Drop zu ziehen. Dafür hält man ein Element, beispielsweise ein Bild mit dem Finger angetippt und kann es dann über mehrere Apps hinweg festhalten um es, beispielsweise in ein Word-Dokument einzusetzen. Will man mehrere Dateien so hin und her schieben, kann man nach dem „aufnehmen“ des ersten Bildes auch weitere Bilder antippen, die sich dann unter dem eigenen Finger zu den anderen Bildern gesellen. Es funktioniert überraschend gut.
Enger Partner in diesem Spiel ist die neue „Files“-App, die wie der Explorer, oder der Finder funktionieren. Hier kann man alle Daten zentral finden und sogar Cloud-Speicher wie GoogleDrive oder Dropbox anschließen.
Für die Produktivität ist dies ein riesiger Schub und könnte das iPad tatsächlich zu einer guten Konkurrenz zu Laptops werden lassen.

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Jetzt noch cooler Kleinkram in iOS 11.
Das Notification Center ist komplett neu.
Es hat deutlich mehr Funktionen, wie 3D-Touch, wirkt aber nicht mehr so aufgeräumt. Dafür kann man jetzt selbst bestimmen was angezeigt wird.
Auch die Benachrichtigungen sind neu geregelt. Das neue System ist für alle gut, die einen TouchID Sensor haben. Allerdings haben nur das iPad Mini 2 und das iPad Air von den unterstützten Geräten keinen dieser Fingerabdruckleser.
HomeKit bekommt mit Airplay 2 auch eine neue Funktion. So können nun auch mehrere Lautsprecher über mehrere Räume hinweg von einem iOS aus angesteuert werden.
Und das Setup von einem neuen iPhone wird automatisiert. Ein neues iPhone kann sich so praktisch von alleine aufsetzen. Das wäre sehr cool, wenn das klappt.
Besonders praktisch für iPhone 7 Plus Besitzer ist die Möglichkeit seine Tastatur nun nach links oder rechts hin auszurichten um mit einer Hand tippen zu können.

Unterstützt wird iOS11 ab dem iPad Air/iPad Mini 2, dem iPhone 5S. Bei den iPods hält nur die neuste Generation schritt.
Erscheinen wird das Ganze im September, wer will kann die Beta auch jetzt schon testen. Wir raten aber dringend davon ab, wenn man nicht ein Gerät nur für Testzwecke abstellen kann. iOS11 ist noch immer verbugged und kann jederzeit abstürzen, oder es können Daten abhanden kommen.

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