Der 1000€ Rechner – Perfekt in 1440p

RL06

Es sind tolle Zeiten um einen PC zu bauen. Schon für weniger als 1000€ spielt man locker in der Performance-Oberklasse mit und kann praktisch alles in 1440p spielen. In E-Sport Spielen lassen sich so auch in der großen Auflösung locker die wichtige Marke von 144 Frames erreichen.

Wer derzeit 1000€ für einen neuen Rechner ausgeben kann, der bekommt einen Rechner, der vor wenigen Jahren ein Vielfaches gekostet hätte und kann sich sicher sein auch in den kommenden Jahren noch gut spielen zu können. Dieser Rechner bietet reine Oberklasse.

Ryzen 2600XProzessor: Die perfekte Balance
AMDs Ryzen 5 2600X ist ganz einfach eine fantastische Preis/Leistung CPU. Die sechs Kerne mit ihren 12 Threads eignen sich nicht nur zum Spielen, sondern hätten vor wenigen Jahren auch jeder Workstation alle Ehre gemacht. Von Haus aus Takten die Kerne mit 3,6 GHz, übertakten sich aber selbst bis auf flotte 4,2GHz. Das ist ein netter Performance-Gewinn bei hohen FPS-Zahlen und erlauben es dem Ryzen die meisten Spiele mit über 100 Frames darstellen zu können. Zudem liegt noch der gleiche Kühler , der auch den großen Bruder, den Ryzen 7 2700, kühlt dabei. Ein klares Upgrade gegenüber dem Ryzen 5 2600 ohne X. Das alles kostet mit weniger als 190€ nur 30€ mehr als der Ryzen 5 2600 und lohnt sich so für alle, die das Budget übrig haben.

 

Zotac RTX 2070
Grafikkarte: Der Einstieg ins Raytracing

Unsere Grafikkarte der Wahl ist die RTX 2060 Gaming von Zotac. Die RTX 2060 ist erst im Januar von Nvidia vorgestellt worden und ein verwirrendes aber überraschend gutes Gesamtpaket.
Zum Verwirrspiel. Die 2060 ist der Nachfolger der 1060, kostet aber so viel wie eine 1070 und bietet die Leistung einer 1070ti und in manchen Titeln sogar die einer 1080. Gleichzeitig heißt der kleine Bruder GTX 1660ti, ist so schnell wie eine 1070, kostete so viel wie eine 1060 aber kann weder mit der Unterschtützung von Raytracing noch DLSS aufwarten. Wer da durchblickt muss Technerd sein.
Unterm Strich muss man aber anerkennen, dass die RTX 2060 das wohl noch beste Preis-Leistungs Verhältnis der neuen RTX-Karten bietet. Zudem steht die Karte bei einem Preis von unter 400€ praktisch ohne Konkurrenz da. Wer allerdings kein Raytracing braucht und auf gut 7% an Frames verzichten kann, der sollte sich unsere Alternative unbedingt angucken.
Raytracing ist mit der RTX 2060 auch nur in 1080p und angepassten Einstellungen flüssig spielbar. Eines der wenigen Spiele, dass Raytracing unterstütz ist Battlefield V und lässt sich in 1080p in hohen Einstellungen bei gut 60 FPS spielen. Auch in Metro lassen sich mit wenigen Abstrichen auf hohen Raytracing Einstellungen 60 Bilder pro Sekunde in 1080p erreichen. Nicht schlecht für die kleine Karte, wenn man bedenkt, dass ich auf der GamesCom noch eine RTX 2080ti, die das Dreifache kostet, brauchte um diese Werte in Battlefield V zu erreichen.
Zudem unterstützt die RTX 2060 auch DLSS. Damit kann man ein Spiel in 1080p rendern, aber es in 1440p anzeigen lassen und so praktisch das gleiche Ergebnis erzielen, als wenn das Spiel direkt in 1440p gerendert worden wäre. Es ist wirklich beeindruckend.
Insgesamt ist die RTX 2060 aber eigentlich ein 1440p Monster, dass in dieser Auflösung praktisch alle Spiele mit über 60 Bildern pro Sekunde darstellen kann. E-Sport Titel werden von der kleinsten RTX-Karte mit weit über 100 FPS dargestellt. Dabei sollte man nicht vergessen, dass 1440p, also 2560×1440 Pixel, mehr als 77% mehr Pixel hat als FullHD mit der 1920×1080 Auflösung. Auch außerhalb der reinen Spiele zahlt sich Nvidia Technik aus. So arbeitet die RTX 2060 direkt mit OBS zusammen um möglichst verlustfreie Streams zu ermöglichen.
Einziger Kritikpunkt der 375€ Karte ist der etwas konservative bemessene VRAM. Die verbauten 6GB reichen derzeit in Spielen absolut aus. Hier wären 8GB aber deutlich zukunftssicherer gewesen.  Wer Raytracing nicht braucht und lieber mehr VRAM möchte, der sollte sich unsere Alternative angucken.

 

ASRock_B450_Pro4_03
Motherboard: Viel Motherboard für wenig Geld

Das Asrock B450 Pro4 bietet gegenüber dem MSI B350M Pro-VDH aus unserem 600€-PC gleich mehrere Vorzüge. Der größte Vorteil liegt auf der Hand, denn der B450 Chipsatz muss nicht erst mit einem neuen BIOS versehen werden bevor er mit den Prozessoren der Ryzen 2000er Reihe arbeiten kann. Neben dem ATX-Formfaktor, der deutlich mehr Platz für interne Capture-Cards und dergleichen lässt, bietet es auch eine Vielzahl von Anschlüssen. So finden sich gleich sechs SATA-Anschlüsse und zwei M.2 Anschlüsse wieder. Einer der M.2 Anschlüsse unterstützt sogar die superschnellen NVMe-Festplatten.
Auf der Rückseite sind zudem vier USB 3.1 Gen1 Anschlüsse verbaut und zwei zusätzliche USB 3.1 Gen2 einmal mit einem herkömmlichen USB-A und einmal mit dem neuen USB-C Stecker. Maus, Tastatur oder Headset finden locker in den zwei USB 2.0 Anschlüssen ein zu Hause. Wem das alles nicht reicht, findet noch zwei USB 3.1 Anschlüsse direkt auf dem Mainboard. Gut gefällt uns auch, dass die Spannungswandler auf dem gut 84€ teuren Board mit dicken Kühlkörpern ausgestattet sind. Wer will kann in Zukunft ohne Probleme auf einen stromhungrigeren Ryzen 7 wechseln können. AMD sichert sogar zu, dass die nächste Generation der Ryzen CPUs kein neues Motherboard erfordern werden. Mehr Zukunftssicherheit gibt es derzeit nicht.

 

Corsair LPX
Arbeitsspeicher: 16GB bei 3000MHz bieten viel Platz und viel Speed
Das Corsair Vengeance Kit, dass wir ausgesucht haben taktet mit schnellen 3000Mhz und bietet großzügige 16GB an Arbeitsspeicher. Für weniger als 100€ bekommen wir mit 16GB RAM mehr als genug Platz für aktuelle Spiele und unzählige Tabs in Chrome oder Firefox, während OBS fröhlich unser Spiel auf Twitch streamt.
Mit 3000 MHz ist der RAM zudem relativ fix unterwegs, wovon der Ryzen5 2600X stark profitiert. Vergesst nur nicht den RAM im BIOS auch hoch zu takten. Wie alle Sticks laufen auch die Corsair-Riegel mit 2133MHz, wenn man sie anfangs in den Rechner steckt. Die höhere Geschwindigkeit kann aber im BIOS freigeschaltet werden.
Wählt dazu einfach im BIOS das XMP-Profil aus. Der RAM läd dann das übertaktete Profil des Herstellers.

 

SanDisk 1Tb SSD
Festplatte: Nie wieder langsam
Wer 1000€ in einen Rechner steckt, der sollte niemals lange Wartezeiten beim Laden in Kauf nehmen. Deshalb gibt es in unserem 1000€-PC auch keine Kompromisse. Eure Daten lagern auf der SanDisk Plus 1TB. Die SSD bietet ein unschlagbares Preis-Leistungs Verhältnis. Mit einem Terabyte lassen sich schon einige Spiele auf der Festplatte unterbringen. Die SSD verkürzt nicht nur die Zeit, die euer Rechner braucht um hoch zu fahren, sondern auch die Ladezeiten in Spielen.
So viel Speicher samt einer guten Geschwindigkeit für weniger als 100€ zu bekommen ist einfach spitze.

 

 


Netzteil und Gehäuse: Alles auf Performance

Beim Netzteil legen wir dieses Mal nach, da wir bei moderatem Übertakten damit Rechnen, dass das System bis zu 400 Watt ziehen kann. Ein 450Watt Netzteil würde in der Theorie ausreichen, die Effizienz und Aufrüstfähigkeit wären aber beschränkt. Zudem braucht unsere alternative Grafikkarte ein wenig mehr Strom.
Wir haben uns stattdessen für das Coolermaster Master Watt 80+ mit starken 550Watt entschieden. Neben mehr Power liefert das Netzteil sogar eine Teilmodularität bei den Anschlüssen. So können wir einige Kabel, die wir im Zweifel nicht brauchen, gar nicht erst am das Netzteil anschließen. Weniger Kabel bedeuten weniger Aufwand beim Kabelmanagement und das ist immer eine gute Sache.
All die schönen Komponenten finden in einem Silverstone Redline 06, kurz RL06 platz. Das sieht nicht nur ansprechend aus, sondern ist der König des Airflows. Die Front besteht aus einem Staubgitter und mehr nicht. So können die 120mm Lüfter in der Front ungehindert frische und kalte Luft in das Gehäuse scheffeln.


Benchmarks: Ausbalancierte Höchstleistung

Capture2

Natürlich kann unser 1000€ Rechner mehr als nur Spielen. Im weit verbreiteten Cinebench R15 schlägt der Ryzen 5 2600X den Ryzen 5 1600 unseres 600€ PCs mit gut 20% mehr Leistung. Besonders bemerkbar macht sich der höhere Takt in der Einzelkern-Messung.
Anders als bei den günstigeren Rechnern haben wir den 1000€ Rechner durch den Firestrike Ultra getrieben. Anstatt Full-HD muss der Rechner also die vierfache Auflösung, nämlich 4K berechnen. Trotz der vierfachen Anzahl an Pixeln schlägt unser 1000€ Monster die Punktzahl unseres 350€ Rechners, bei nur dreifachem Preis.
Im Timespy-Benchmark lässt sich dann die ganze Power der RTX 2060 ausspielen. Sie ist mehr als doppelt so schnell wie die RX570 in unserem 600€ Rechner.
Den PC Mark haben wir dieses Mal gegen einen Test in der beliebten Rendersoftware Blender ersetzt. Mit Tabellenkalkulationen bringt man eine solche Maschine eh nich zum schwitzen. Unsere Testszene, die ihr übrigens hier herunterladen könnt, wird in flotten 351 Sekunden berechnet. Intels direkter Konkurrent, der Core i5 9600k braucht gut 40 Sekunden länger.

Gaming: Wenn Full-HD nicht gut genug ist
Capture

Selbst in der großen Auflösung von 2560×1440 Bildpunkten erreicht unser 1000€ Rechner im Durchschnitt immer 60 Bilder pro Sekunde. Sehr beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Auflösung gut 77% mehr Pixel als Full-HD bietet. Die E-Sport Titel haben wir hier aus dem Programm genommen, weil der Rechner alle dieser Spiele mit weit über 100 FPS darstellen kann. Dafür haben wir besonders anspruchsvolle Spiele, wie Assassins Creed: Odyssey, Metro: Exodus und Shadow of the Tomb Raider mit in den Test genommen.
Doch auch diese Titel stellt unser 1000€-Rechner problemlos dar. In den meisten Titeln haben wir sogar höhere FPS bekommen als in unserem 600€-Rechner, obwohl wir dort in der viel kleineren 1080p-Auflösung getestet haben.

Alternativen:

 

Vega 56 Strix
Grafikkarte: Intelligent Geld sparen

Wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht die perfekte Grafikkarte für unseren 1000€ zu finden. Das liegt besonders an der AMD Vega 56. Die liegt, nach einem massiven Preissturz in den letzten Wochen nun nur noch bei knapp über 300€.
Dabei bietet die AMD-Grafikkarte nur minimal weniger Leistung als die RTX 2060. Zudem bietet AMD satte 8GB an VRAM, was in ein paar Jahren praktisch sein kann.
Da die AMD-Karte aber ein kleiner Hitzkopf ist, raten wir dazu eine Karte mit einem guten Kühldesign zu nutzen, wie die von uns gewählte Version. Lasst besonders von noch günstigeren Karten mit nur einem Axial-Lüfter die Finger, falls ihr keine kleine Turbine in eurem Rechner haben wollt.
Insgesamt hat die RTX bei uns nur gewonnen, weil sie messbar mehr Leistung bietet und noch ins Budget passte. Wer aber 30-40€ sparen und kein Raytracing nutzen will, der bekommt eine tolle Karte. Besonders die von uns gewählte ASUS ROG Strix liefert eine High-End Vega 56.

Meshify C
Gehäuse: Mehr Style

Unsere Alternative zu unserem Silverstone Red Line Midi kommt aus dem Hause Fractal Design. Das Meshify-C ist ein echter Verkaufsschlager. Es bietet sehr guten Airflow und sieht einfach sehr schick aus. Wir mögen besonders die teuerste Version mit abgedunkelter Seitenscheibe. Der coole Abdunklungseffekt kostet aber 10€ Aufpreis. Wer also neben guter Performance auch ein gut aussehendes Gehäuse mit unzähligen Komfort-Funktionen haben will, der muss derzeit, mit dem dunklen Glas, knapp 20€ mehr bezahlen.
Ein Manko gilt es aber beim Fractal Design Meshify-C schon noch. Das Gehäuse wird mit nur zwei Lüftern ausgeliefert. Wir raten daher noch dazu einen weiteren Lüfter zu verbauen. Daher…

Pure Wings 2
Lüfter: Leise, aber bezahlbar

Unser Favorit ist der be quiet! Pure Wing 2 120mm. Der deutsche Hersteller bietet mit den Pure Wing 2 einen tollen Gehäuselüfter. Der Lüfter ist schön leise, bietet eine ordentliche Performance und bleibt bei weniger als 9€ sehr bezahlbar.

 

 

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