Im Rahmen der IFA hat Samsung die Hüllen vom Galaxy Note 3 genommen. Traditionell ist die Note-Reihe, neben der Galaxy S-Reihe, das wichtigste Standbein im Smartphone-Markt. Die Vorstellung des S4 ist nun gerade einmal ein halbes Jahr her. Bietet das Note 3 also auch nur wenige und auf sehr hohem Niveau enttäuschende Neuerungen?
Das Samsung Galaxy S4 ist ein tolles Smartphone, keine Frage, aber wir waren dennoch enttäuscht. Die Hardware war alles andere als revolutionär und die meisten Software-Features waren entweder nicht wirklich von Nutzen, oder funktionierten nicht so gut, wie man es erwartete. HTC hatte zudem mit dem One ein Smartphone vorgestellt, dass dem absolut ebenbürtig war, aber eine unvergleichbar bessere Verarbeitung bot.Wir sahen der Vorstellung des Note 3 also eher mit gemischten Gefühlen entgegen, zumal LG mit dem G2 bereits einen direkten Konkurrenten am Markt platziert hatte.
Kein Smartphone, aber trotzdem gut.
Zuerst einmal muss allerdings gesagt werden, dass das Galaxy Note 3 definitiv nicht mehr in die Kategorie der Smartphones passt. Mit seinem riesigen Display von 5,7 Zoll und den entsprechend ausufernden Maßen kommt hoffentlich niemand auf die Idee sich dieses Monster an Ohr zu halten. Zudem ist an eine einhändige Bedienung absolut nicht mehr zu denken. Das Galaxy Note ist definitiv ein Phablet, eine Mischung aus Tablet und Handy, im englischen Phone. Wer also ein Smartphone sucht, dass ohne Headset auskommt und mit dem man auch beim Halten eines Regenschirms eine SMS tippen kann, der sollte sich lieber ein handlicheres Gerät zulegen.
Beeindruckende Hardware, aber LG war schneller und günstiger.
Das Note 3 kommt, wie auch das Galaxy S4 mit einem AMOLED-Diplay, dass mit Full-HD auflöst. Dadurch sinkt zwar im Vergleich die Displayschärfe von 415ppi auf 386ppi gegenüber dem S4, doch so feine Strukturen kann das menschliche Auge eh nicht mehr wahrnehmen. Einzelne Pixel muss man also wortwörtlich mit der Lupe suchen. Durch die AMOLED-Technik glänzt das Display vor Allem bei absolutem schwarz, was die Kontraste in die Höhe schießen lässt. Die Farben sind Samsung-typisch sehr kräftig. Ich persönlich mag eher eine naturgetreuere Farbabstimmung, wie im HTC One oder dem iPhone, aber das ist Geschmackssache. Keine Geschmackssache hingegen ist der inakkurate Weißpunkt des Displays, der leicht ins Bläuliche abweicht. Das ist mit der PenTile-Matrix zu begründen, die Samsung seit Jahren verbaut um Kosten zu sparen. Dennoch ist das Display insgesamt ein absoluter Augenschmeichler, ganz so perfekt wie das Display des HTC One oder des iPhone 5S ist es allerdings nicht. Als Prozessor arbeitet der Snapdragon 800 von Qualcomm im Note 3. Die 4 Kerne sind auf unfassbare 2,3 Ghz getaktet und greifen auf riesige 3 GB Arbeitsspeicher zurück. Damit liegt das Note 3 gleich auf mit dem LG G2, dass die massive Power allerdings in ein kleiner Paket zwängt und ein Display von 5,2 Zoll anstatt der 5,5 Zoll im Note 3 hat.
Samsung bietet nun auch Funktionen mit Nutzen, dank dem S-Pen.
Alleinstellungsmerkmal der Note-Reihe ist jedoch die Software, genauer gesagt der S-Pen genannte Stift. Dieser versteckt sich in der rechten unteren Ecke des Gehäuses und eröffnet einem ein neues Feld an Möglichkeiten. Speziell angepasste Apps, wie S-Note erlauben es zum Beispiel handschriftliche Notizen zu speichern. Auch das Malen ist dank über 1000 Empfindlichkeitsstufen durchaus möglich. Doch all das bot auch der Vorgänger. Die große Neuerung in der dritten Generation wird Air Command genannt. Immer, wenn man den Stift aus seinem Silo befreit, oder seine Spitze knapp über das Display schweben lässt und seinen Knopf drückt erscheint dieses spezielle Menü. Aus diesem Ringmenü lassen sich alle, für den Stift angepassten, Apps schnell ansteuern. Samsung will den Nutzer ganz klar zum Arbeiten mit dem Stift verleiten und bietet einige gute Gründe dafür. Zum einen ist die Handschrifterkennung nun deutlich verbessert, zum anderen hat Samsung tolle, nützliche, neue Funktionen zur Software hinzugefügt. So lassen sich nun zum Beispiel Telefonnummern direkt per Handschrift eingeben und dann auch sofort verwenden. Auch die Multitaskingfähigkeiten sind ausgebaut. Auf dem großen Display lassen sich mühelos zwei Apps gleichzeitig dirigieren, was wirklich praktisch sein kann, um beispielsweise Adressen direkt aus einem Kontakt in Google Maps einzugeben.

Die Rückseite des neusten Samsung Sprösslings sieht wie Leder aus, ist aber billig wirkendes Plastik. Quelle: Amazon All rights reserved by Samsung
Plastik kann hochwertig sein. Davon ist das Note 3 weit entfernt.
Die Verarbeitung bleibt allerdings weiterhin das wohl größte Manko von Samsunghandys. Wie auch das S4 ist das Note 3 komplett aus Plastik gefertigt. Grundsätzlich muss das nichts Schlechtes sein, wie Nokia mit seiner Lumia-Reihe, oder HTC mit seinen Windows Phones demonstriert. Doch anstatt hochwertiges Plastik zu verbauen, setzt Samsung weiterhin auf dünnes, billig wirkendes Plastik, das bereits unter relativ leichtem Druck nachgibt. Immerhin besitzt die Rückseite nun eine gewisse Textur, die an Leder erinnern soll. Ein schleimiges Gefühl, wie beim S4, kommt so zum Glück nicht mehr auf. Dennoch grenzt es fast schon an eine Unverschämtheit, ein so teures Handy in einer so billigen Verpackung zu präsentieren. Immerhin muss man knapp 700€ berappen, wenn man das Note 3 zurzeit bei Amazon vorbestellen will. So gut wie alle Konkurrenten, wie Nokia, Sony HTC und Apple machen das um Welten besser.
Tolle Hardware, tolle Software, aber viel zu groß für mich.
Insgesamt lebt das Note 3 vor Allem durch die Möglichkeiten, die der S-Pen eröffnet. Samsung hat sich, im Gegensatz zum S4, sehr angestrengt Software-Funktionen zu präsentieren, die dem Nutzer im alltäglichen Umgang mit dem Handy helfen. Das Note ist sicher kein Gerät, das man jedem empfehlen kann. Dafür sorgt alleine schon die unfassbare Größe. Ich persönlich würde mir kein so großes Gerät für die Hosentasche zulegen, doch wer nach einem Zwischending zwischen Smartphone und Tablet sucht, kein Problem damit hat entweder beim Telefonieren unheimlich bescheuert auszusehen, oder ein Headset zu benutzen und auch keinen Wert auf eine einhändige Bedienung legt, kommt kaum um das Note 3 herum.
Das Note 3 ist deutlich konsequenter im Nutzen der schieren Größe des Displays, als das, auch schon nicht handliche, Galaxy S4. Das Note 3 ist meines Erachtens die deutlich bessere Alternative zwischen den beiden Geräten der Koreaner.
Schöner Artikel mit interessanten Details…nur leider finden sich überall im Text verteilt so viele Ungenauigkeiten und schlichtweg falsche Aussagen, dass auf die restlichen Angaben wohl auch nicht besonders viel Verlass ist…besonders wenn es sich sogar noch um eine der sowieso schon wenig aussagekräftigen Meinungen des Autors handelt.
Naja…auf zur nächsten Reviewseite…
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Vielen Dank für deinen Kommentar.
Welche Ungenauigkeiten und falsche Aussagen meist du genau?
Wir würden im Falle von Fehlern diese natürlich gerne klarstellen und verbessern.
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