Bei seinem „Spring Forward“-Event am neunten März hat Apple das MacBook wieder eingeführt. Ja, richtig gelesen. Da steht kein „Pro“ und kein „Air“ hinter dem Namen. Doch was kann das MacBook und für wen lohnt es sich? Lohnt es sich überhaupt?
Das MacBook ist eine Ikone. Über 5 Jahre hinweg waren die weißen Laptops mit dem glänzend weißen Plastik-Gehäuse und dem leuchtenden Apfel auf der Display-Rückseite praktisch das Aushängeschild des Konzerns. Sie waren mobil, günstig, gut aussehend und hatten alles was man damals so von einem guten Notebook erwartete. Im May 2010 stellte der Konzern unter dem damaligen CEO Steve Jobs das vorerst letzte Modell des MacBooks vor, das im July 2011 vom Markt verschwand.
Ganze 5 Jahre nach dem letzten Update der Hardware wird das MacBook nun wiederbelebt. Doch das jetzige MacBook könnte nicht weiter von seinem Vorfahren entfernt sein.
Das legendäre weiße Plastikgehäuse? Weg.
Der leuchtende Apfel? Weg.
Der halbwegs zu rechtfertigende Preis? Weg.
Stattdessen will Apple das Notebook der Zukunft bauen. Das Aluminiumgehäuse ist an der dicksten Stelle nur noch 13,1 Millimeter dick und damit dünner als das erste iPad von 2010. Um das Gehäuse so dünn zu halten musste Apple die Tastatur deutlich flacher bauen. Ob uns die neue Technik gefällt werden wir euch im April verraten können. Das Trackpad wurde ebenfalls überarbeitet und kann nun auch stärkere Klicks von schwächeren unterscheiden. Apple nennt das „ForceClick“.
Das Gewicht glänzt vor Allem mit Abwesenheit. Mit 920 Gramm fällt die Rechenflunder im Rucksack weniger auf als eine Flasche Wasser.
Dünn und leicht ist das neue MacBook also in jedem Fall.
Dies erreicht Apple indem sie komplett auf einen Lüfter verzichtet und alle Komponenten auf eine extrem kleine Platine zwängen (siehe unteres Bild). Den Rest des Gehäuses werden mit Akkus gefüllt, die den Rechner und das mit 2304×1440 Pixeln sehr hochauflösende 12 Zoll-Display für 9 Stunden mit Strom versorgen sollen.
Wer jetzt denkt, das MacBook sei einfach ein neues MacBook Air mit Retina-Display liegt allerdings falsch.
Als Prozessor hat Apple einen neuen Intel Core M-Prozessor eingebaut. Laut den Jungs und Mädels bei Notebookcheck ist der Rechner dadurch extrem stromsparend, erreicht aber gerade mal die Leistung eines schwachen Core i3 von vor 3 Jahren. Auch die von Intel integrierte Grafikeinheit, die HD5300, klingt nach mehr als sie eigentlich ist. Leistungstechnisch reiht sie sich eher in der Vorgängergeneration ein. Es wird also spannend sein wie gut dieser schwache Rechner mit der massiven Auflösung des Displays klar kommt, oder ob es wieder so massive Probleme gibt, wie bei der ersten Generation der MacBook Pros mit Retinadisplay.
Doch Performance ist nicht das einzige Sorgenkind beim neuen MacBook. Apple hat nur ganze zwei Anschlüsse in das Gehäuse gefräst. Auf der rechten Seite befindet sich ein Kopfhöreranschluss. Auf der linken Seite befindet sich ein USB 3.1 Type C Port. Wer jetzt nur Bahnhof verstanden hat sollte hier klicken oder sich einfach vorstellen, dass dieser Anschluss das neue USB ist, der nicht nur Daten übertragen kann, sondern auch Laptops laden oder ganze Displays mit Strom und Bildern beliefern kann.
Der Stecker ist gleichzeitig deutlich kleiner und kann nicht mehr falsch herum in den Rechner gesteckt werden. Da sich praktisch die ganze Industrie auf diesen Anschluss geeinigt hat werden wir USB 3.1 wohl noch sehr sehr häufig sehen. Da es jetzt aber noch so gut wie Peripherie, also beispielsweise Festplatten, mit diesem Anschluss gibt werden MacBook-Käufer nicht umher kommen sich Adapter zu kaufen. Apple verlangt für den, natürlich nicht beigelegten, Universaladapter happige 80€.
Ich hatte offen gesagt damit gerechnet, dass Apple mit dem 12 Zoll MacBook eine günstige Alternative zum MacBook Air bietet. Doch Apple scheint ein wenig den Bodenkontakt verloren zu haben, nachdem sie die AppleWatch Edition mit bis zu 18.000€ bepreisen. Apple verlangt für den schwächsten Rechner in ihrem Sortiment mindestens 1449€. Immerhin bekommt man für den Preis 8GB an Arbeitsspeicher und eine 256GB SSD als Festplatte. Wer jedoch mehr Festplattenspeicher oder einen schnelleren Prozessor will muss 1799€ berappen. Wer so viel Kleingeld besitzt darf das neue MacBook ab dem 10. April vorbestellen.
Mit mehr Power ist es das Notebook der Zukunft
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Mittlerweile fehlen aber auch einige essentielle Anschlüsse, aber natürlich sieht es dünner noch besser aus 🙂
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