Ende Oktober hat Google turnusgemäß eine neue Version seiner Version des perfekten Android-Handys Präsentiert. Das Nexus 5. Mit dem, von LG produzierten Gerät, geht Google den bewährten Weg weiter, eine neue, reine Android-Version samt aktueller Hardware auszuliefern. Der Vorgänger kränkelte jedoch bei den nicht widerstandsfähigen Materialien, dem schlappen Akku und der schwachen Kamera.
Ob Googles Preiskracher die Macken behebt und wie sich die neue Android-Version 4.4 KitKat schlägt, erfahrt ihr hier.
Das Nexus wird wieder von LG produziert.
Mit den Nexus Geräten liefert Google nun schon seit Jahren immer wieder ein interessantes Paket aus neuster Hardware und einem niedrigen Preis.
So bietet auch das Nexus 5 wieder eine ganze Reihe aus herausragenden Spezifikationen. Große Teile des neuen Google-Handys haben wir allerdings schon in LGs G2 gesehen, das ist aber nicht weiter verwunderlich, da auch das Nexus 5 von den Koreanern gebaut wird.
Die Spezifikationen sind absolute Spitzenklasse, wie schon im LG G2.
So bietet der neuste Nexus-Sprössling, wie auch das G2, Qualcomms neusten Snapdragon 800 Prozessor, dessen 4 Kerne auf 2,26 Ghz getaktet sind. Auch die massiven 2 GB RAM sind dem Nexus erhalten geblieben. Mit 4,95 Zoll in der Diagonale ist das Full-HD Display im neuen Google-Handy aber glücklicherweise handlicher ausgefallen als beim G2 und die Displayschärfe liegt mit 445 ppi so hoch, dass einzelne Pixel beim besten Willen nicht mehr zu erkennen sind.Das LCD-Panel, dass LG im Nexus verbaut hat, ist zudem sehr hochklassig. Die Blickwinkelstabilität ist, wie zu erwarten, sehr hoch und auch die Farbtreue und der Kontrast stimmt. Allerdings wirken Farben auf dem Display ein wenig ausgewaschen im direkten Vergleich zu AMOLED-Displays, aber auch dem Retina-Display im iPhone.
Kein Metall, kein Gold, und es fühlt sich trotzdem gut an. Das 5 Zoll Display ist aber sehr groß.
Die Verarbeitung ist im neuen Nexus zudem tadellos. Nichts knarzt und auch die Spaltmaße sind minimal. Schön zu sehen ist, dass Google den Glasrücken des Nexus 4 gegen einen Rücken aus Plastik ausgetauscht hat. Anders als beim G2 oder Samsungs Galaxy S4, wirkt das Plastik allerdings nicht so billig und schleimig, sondern ist so bearbeitet, dass es fast wie ein leichter Gummiüberzug wirkt. Kurzum, das Nexus fühlt sich toll an und liegt griffig in der Hand.
Mit seinem fast 5 Zoll großen Display ist das Nexus 5 aber alles andere als handlich. Doch Google schafft es das größere Panel in ein Gehäuse zu zwängen, dass nicht größer ist als das des Nexus 4. Damit würde ich dem neuen Google-Handy noch so gerade als nutzbar bezeichnen, wenn man große Hände hat. Eine reine einhändige Bedienung ist zugegebener Maßen an vielen Stellen nicht mehr möglich, aber unangenehm sperrig, wie das Note 3, wirkt das Nexus 5 nicht.
Das neue Android ist der Star der Show.
Der wirkliche Star der Show ist aber Android 4.4, das den Namen KitKat trägt. Einen tieferen Einblick in die Neuigkeiten, die KitKat bringt, findet ihr hier in unserem Android-Überblick.
Android wird endlich schnell. Das Design nähert sich Windows Phone und iOS an.
Unterm Strich verhilft KitKat und der massive Prozessor dem Nexus 5 und dem System aber zu einer ungewohnt flüssigen Bedienung. In unserer Zeit mit dem neuen Flaggschiff der Amerikaner, konnten wir keine Ruckler oder Hänger im System feststellen. Auch die vielen kleinen Eingriffe im Design werten das Android-Erlebnis sehr stark auf. Wie alle Nexus-Geräte läuft auch das Nexus 5 auf reinem Android. Ich persönlich mag den schlichten Stil, den Google hier nutzt. Ein weiterer Vorteil der reinen Android-Version sind die zukünftigen Updates. Wer gerne die neusten Features auf seinem Gerät installiert haben will, kommt um ein Nexus-Gerät kaum herum. Bis Galaxy S4-Nutzer nämlich in den Genuss von KitKat kommen, wird es einige Monate länger dauern, als die 2 Wochen, die Nexus 4 Besitzer warten mussten.
Die alte Nexus-Schwäche ist geblieben. Wer tolle Fotos will ist hier falsch.
Einziges Problem scheint die Kamera zu sein. Zum einen ist die 8 Megapixelkamera gerade einmal durchschnittlich und hat besonders Probleme beim Einfangen von Farben. Die Bilder wirken ausgewaschen und flach. Kein Vergleich zum iPhone 5S oder gar dem Klassenprimus, dem Nokia 1020.
Doch auch KitKat bockt immer wieder in der Kamera-App. Fokussieren verkommt häufig zum krampfhaften Getippe auf dem Display, da der Autofokus konstant falsch liegt. Google ist sich des Problems bewusst und wird einen Patch veröffentlichen. Wer aber ein Handy haben will, dass man sofort aus der Tasche ziehen kann um tolle Fotos zu schießen, sollte besser zu einem anderen Gerät greifen.
Vielnutzer und Spieler werden häufiger nach einem Stromanschluss suchen.
Die Akkulaufzeit geht in Ordnung. Bei normalem Gebrauch sollte man es locker durch den Tag schaffen. Wer den Prozessor aber häufiger fordert, der wird sich auch tagsüber einen Stromanschluss suchen müssen. Beim Entleeren der Batterie dürften aber auch die vielseitigen Funkstandards sein, die das Google-Handy unterstützt. Das neuste ac-WLAN, Bluetooth 4.0, LTE oder NFC, alles ist mit an Bord. Damit ist das Nexus nicht nur schnell im Internet unterwegs, sondern ist auch bereit für das Bezahlen mit dem Handy.
Der Preis? Hunderte Euro weniger als bei der Konkurrenz. Eine wirkliche Bombe.
Der wirkliche Hammer ist aber der Preis. Mit 349€ für die 16 GB-Variante bewegt sich das Nexus 5 preislich im Mittelfeld und ist somit fast halb so teuer, wie ein vergleichbares iPhone 5S und immer noch 120€ günstiger als das deutlich langsamere Galaxy S4 und unterbietet sogar das Mittelklasse-Handy HTC One Mini im Preis. Nicht vergessen sollte man aber, dass man im Nexus 5 den aktuell stärksten Prozessor und ein gutes Full-HD Display bekommt anstatt der Mittelklasse-Ausstattung im One Mini.
Insgesamt das vielleicht beste Android-Handy für die Masse und gleichzeitig extrem günstig. Eine klare Empfehlung.
Insgesamt ist das Nexus 5 also vielleicht nicht das beste Handy auf der Welt, doch Google macht vieles sehr richtig. Auf dem Nexus 5 läuft Android endlich fast so flüssig wie die Konkurrenz von Apple und Microsoft. Das Display spielt in der obersten Liga und Materialien sind samt der Verarbeitung wirklich toll. Einzig die Kamera kann nicht mit den Besten im Markt mithalten. Das Nexus 5 bietet viele Qualitäten, die wir am iPhone sehr schätzen. Zwar macht es nichts grundsätzlich anders als andere Handys, aber es gibt kaum etwas an dem Gerät auszusetzen. Sobald Google das Autofokus-Problem in den Griff bekommen hat, würde ich das Nexus 5 blind den meisten meiner Freunden empfehlen. Es ist schlicht das vielleicht beste Android-Gerät auf dem Markt. Zur wirklich uneingeschränkten Empfehlung gesellt sich dann noch der extrem günstige Preis. Wer aktuell nach einem Handy sucht, sollte das Nexus 5 in jedem Fall bedenken und das sage ich als langjähriger iPhone-Nutzer.
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